Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.01.2012 16:33

1000 Jahre beten und arbeiten

<p> <x_bildunterschr> <b>Die Kalligrafin Ruth Wild </b> zeigt in der Ausstellung „Höre – Der Benediktsregel in Augsburg begegnen“ ihre „Buchobjekte“, die das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Benediktsregel sind. Benediktinerabt Theodor Hausmann (links) und Stadtpfarrer Franz Wolf gefällt dieser Beitrag zum Jubiläumsjahr „1000 Jahre Benediktiner in Augsburg“.   Foto: Markus Höck </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Kalligrafin Ruth Wild </b> zeigt in der Ausstellung &bdquo;Höre &ndash; Der Benediktsregel in Augsburg begegnen&ldquo; ihre &bdquo;Buchobjekte&ldquo;, die das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Benediktsregel sind. Benediktinerabt Theodor Hausmann (links) und Stadtpfarrer Franz Wolf gefällt dieser Beitrag zum Jubiläumsjahr &bdquo;1000 Jahre Benediktiner in Augsburg&ldquo;. Foto: Markus Höck </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Kalligrafin Ruth Wild </b> zeigt in der Ausstellung &bdquo;Höre &ndash; Der Benediktsregel in Augsburg begegnen&ldquo; ihre &bdquo;Buchobjekte&ldquo;, die das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Benediktsregel sind. Benediktinerabt Theodor Hausmann (links) und Stadtpfarrer Franz Wolf gefällt dieser Beitrag zum Jubiläumsjahr &bdquo;1000 Jahre Benediktiner in Augsburg&ldquo;. Foto: Markus Höck </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Kalligrafin Ruth Wild </b> zeigt in der Ausstellung &bdquo;Höre &ndash; Der Benediktsregel in Augsburg begegnen&ldquo; ihre &bdquo;Buchobjekte&ldquo;, die das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Benediktsregel sind. Benediktinerabt Theodor Hausmann (links) und Stadtpfarrer Franz Wolf gefällt dieser Beitrag zum Jubiläumsjahr &bdquo;1000 Jahre Benediktiner in Augsburg&ldquo;. Foto: Markus Höck </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Kalligrafin Ruth Wild </b> zeigt in der Ausstellung &bdquo;Höre &ndash; Der Benediktsregel in Augsburg begegnen&ldquo; ihre &bdquo;Buchobjekte&ldquo;, die das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Benediktsregel sind. Benediktinerabt Theodor Hausmann (links) und Stadtpfarrer Franz Wolf gefällt dieser Beitrag zum Jubiläumsjahr &bdquo;1000 Jahre Benediktiner in Augsburg&ldquo;. Foto: Markus Höck </x_bildunterschr> </p>

Die Augsburger Künstlerin Ruth Wild hat sich intensiv mit der Benediktsregel auseinandergesetzt. Künstlerisches Ergebnis sind kalligrafische „Buchobjekte“, in denen Wild Zitate aus dem mönchischen Regelwerk wiedergibt. Diese Bücher, auf Lesepulten ruhend, sollen nun an zehn öffentlich zugänglichen Standorten in der Augsburger Innenstadt zur Begegnung mit den Benediktinern einladen. Dabei sind durchaus ungewöhnliche Standorte angedacht, wie etwa eine Buchhandlung oder die Tourist-Information am Rathausplatz.

Die Mönche sind seit 1012 in der Stadt am Lech vertreten, von Bischof Brun aus der Abtei Tegernsee nach Augsburg gerufen. 800 Jahre lebten, beteten und arbeiteten die Benediktiner im Kloster St. Ulrich und Afra. Die Säkularisation vertrieb 1803 die Mönche aus der Stadt. Von ihrem ehemaligen Kloster zeugen heute nur noch die Basilika St.Ulrich und Afra sowie die evangelische Kirche St. Ulrich.

Doch Augsburg blieb nicht lange ohne Benediktiner. 1835 siedelte der bayerische König Ludwig I. die neu errichtete Benediktinerabtei im Norden der Altstadt bei der Kirche St. Stephan an, wo sich die Mönche seitdem auch um das gleichnamige Gymnasium kümmern.

14 Mönche leben und arbeiten derzeit dort. „Unsere Altersspanne reicht von 32 bis 86 Jahre“, sagt Abt Theodor Hausmann. Der Orden habe also in Augsburg wieder eine stabile Basis. Und trotz der nunmehr auch schon 177 Jahre bei St. Stephan fehlt den Benediktinern für ihr besonderes Jubiläum das repräsentative – und entsprechend alte – Bauwerk, um das herum sich ein Festprogramm entwickeln ließe. Deshalb habe man auch den anderen Ansatz gewählt, erklärt der Abt. Doch die Präsentation der Benediktsregel ist nur eine Säule des Festprogramms. Eine Vortragsreihe des Diözesanmuseums, beginnend am 19. Januar mit Professor Walter Pötzl und den Wundern des Heiligen Ulrich, begleitet das Jubeljahr.

Auch von Seiten der Kirche wird das Jubiläum gewürdigt: Die Salzburger Äbtekonferenz, der Zusammenschluss aller deutschsprachigen Benediktinerabteien, hat ihre diesjährige Ostertagung für das Jubiläum nach Augsburg verlegt. Am 13. April haben die Augsburger die Chance, richtig viele Benediktiner live zu erleben, denn das Stundengebet und die Eucharistie feiern die Benediktineräbte öffentlich in der Basilika St. Ulrich und Afra. Da die ehemalige Klosterkirche einen sehr engen Bezug zu den Benediktinern hat, ist das Jubiläum eng in die diesjährige Ulrichswoche eingeflochten. Höhepunkt ist ein festlicher Wallfahrtsgottesdienst gemeinsam mit dem Gymnasium St. Stephan am 8. Juli.

Mit der Langen Kunstnacht am 16. Juni greift auch die Stadt das Jubiläum auf: Klöster und Kirchen lautet das Thema. Ebenfalls im Juni beginnt die Ausstellung „paradiesseits“ im Klostergarten der Benediktinerabtei. Die Textilkünstlerin Andrea Dresely präsentiert ihre Werke.

Zahlreiche Angebote unter dem Titel „Benediktinisches Lehrhaus“ runden das Programm ab – nur Feuerwerk und Böllerschüsse fehlen. „Das hätte ich für unpassend gehalten“, sagt Abt Theodor, ganz der bescheidene Benediktinermönch. Aber vielleicht werden die stillen Worte an ungewohnten Orten viel klarer gehört, als Volksfestlärm es je könnte.


Von MHoeck
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