Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.10.2011 17:19

Popkultur auf dem Prüfstand

<p> <x_bildunterschr> <b>Dass der Vertrag </b> von Richard Goerlich verlängert wird, steht außer Zweifel – nur: Was soll er künftig tun? </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Dass der Vertrag </b> von Richard Goerlich verlängert wird, steht außer Zweifel &ndash; nur: Was soll er künftig tun? </x_bildunterschr> </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>Dass der Vertrag </b> von Richard Goerlich verlängert wird, steht außer Zweifel &ndash; nur: Was soll er künftig tun? </x_bildunterschr> </p>
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In seinem 100-Punkte-Programm, das übrigens auch auf der Homepage der Stadt Augsburg nachzulesen ist, schrieb OB Kurt Gribl: „Popkultur genießt in Augsburg einen hohen Stellenwert“ und kündigte nach dem gewonnenen Wahlkampf die Einrichtung des Popkulturbeauftragten an. Ursprünglich sollte sich dieser um die „strukturelle und institutionelle Verankerung der Popkultur in Augsburg“ kümmern.

Das tat Goerlich auch, bis „City of Peace“ anstand. Das Rahmenprogramm rund um die Frauenfußball-WM kam bei allen politischen Fraktionen gut an, nur der Aufgabenbereich des Popkulturbeauftragten, der im Kulturreferat angesiedelt ist, sollte doch eigentlich ein anderer sein.

In einem Dringlichkeitsantrag wollen die Grünen genau dieses Thema zur Sprache bringen. Sie fordern Kulturreferent Peter Grab auf, ein inhaltliches Konzept für die Vertragsverlängerung vorzulegen. Zentrale Fragen sind: Wofür soll Goerlich in Zukunft zuständig sein? Sollte diese Stelle angesichts der klammen Kassen nicht besser eingespart werden? Und: War er mit seiner Aufgabe, sich um Augsburgs Popkultur zu kümmern, wirklich erfolgreich? Schließlich hatte sich Goerlich ein Jahr lang fast ausschließlich ums WM-Programm gekümmert – für die Opposition ein Hinweis darauf, dass ein Popkulturbeauftragter nicht zwingend notwendig ist.

„Es kann nicht angehen, dass die Stadtregierung hier ohne inhaltliches Konzept und an den Gremien vorbei eine Stelle etabliert, wo sie doch sonst von Haushaltskonsolidierung und Aufgabenkritik redet und eine große Anzahl von Stellen streichen will“, kritisiert Grünen-Fraktionsvorsitzender Reiner Erben. Gerade vor dem Hintergrund des Biennale-Konzepts und anderer Sparpläne sei eine weitere Aufblähung der Verwaltung nur schwer nachzuvollziehen. Die kulturpolitische Sprecherin Verena von Mutius betont, dass den Grünen mehr an den Festivals gelegen sei als an einer weiteren Stelle im Kulturreferat.

Auch die SPD hat eine Anfrage gestellt, welche neue Stellenbeschreibung es geben soll, und ob Goerlich mittlerweile bereits einen unbefristeten Vertrag erhalten hat. Er sei überrascht über die Entwicklung des Tätigkeitsbereichs des Popkulturbeauftragten, sagt Fraktionsvorsitzender Stefan Kiefer. „,City of Peace’ hat mit der Stellenbeschreibung nichts zu tun. Als Popkulturbeauftragter hat Goerlich in anderen Revieren gewildert, zum Beispiel im Kulturpark West. Jetzt sucht man eine neue Tätigkeit für ihn, um zu überdecken, dass diese Stelle ein Flop ist.“ Den Antrag der Grünen auf Evaluation werde die SPD auf jeden Fall unterstützen.

In Zusammenhang mit Goerlich rückt eine weitere Personalie in den Vordergrund: Es ist ein offenes Geheimnis, dass Grab mit seinem Kulturamtsleiter Thomas Weitzel nicht kann. Schon seit längerer Zeit will der Kulturreferent das Amt umstrukturieren und Weitzel, Leiter des Mozartfestivals, könnte am Ende zum Büroleiter degradiert werden. Ebenfalls ein offenes Geheimnis ist, dass Grab Goerlich in einer leitenden Funktion unterbringen will.

Viel bringen wird es nicht, dass die Grünen bei einer bereits beschlossenen Personalie nachhaken. Schließlich steht auch Kämmerer und Personalreferent Hermann Weber hinter der Vertragsverlängerung von Goerlich und hat die Streichung der Stelle wieder von der Vorschlagsliste der KGSt gestrichen.


Von MHoeck
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