Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.06.2010 17:13

Einsatz bei Max10

<p> <x_bildunterschr> <b>85 000 Besucher </b> drängten sich allein am letzten Veranstaltungstag bei Max10 auf der Kaisermeile. Insgesamt waren es 165 000.  <tab/>Fotos: Pawlenko </x_bildunterschr> </p>
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„Es gibt einen Einsatz“, sagt Raphael Doderer, Medienbeauftragter der Johanniter-Unfall-Hilfe, und stürmt Richtung Schulausgang, vorbei an unzähligen Kabeln, die wie die Fäden eines Spinnennetzes auf die Funkzentrale zulaufen.

Vor der Türe dröhnt das Fest: Mit 165 000 Besuchern an drei Tagen sprengt Max10 alle Rekorde. Zum zehnten Mal erobern Bier, Würste und Entertainment Augsburgs Partymeile, die Maximilianstraße. Doderer bahnt sich so geschwind als möglich den Weg durch das Getümmel. Die Menschen drängen sich vor den Grillbuden, immer wieder gerät der Besucherstrom ins Stocken. Doderer kämpft sich voran.

Die feiernde Menge nimmt das Spektakel nur am Rande war, sie lässt sich ungern vom Spaß ablenken. Das Gedränge in der Partystraße nimmt unbekümmert seinen Lauf.

Im Versorgungszelt ist der Lärm des Festes nur schwach zu hören. Helfer der Malteser kümmern sich um den Bewusstlosen. Das hochprozentige Angebot der Getränkestände schien ihm zum Verhängnis geworden zu sein. Im Rettungswagen geht es für ihn ins Krankenhaus. Doderer ist zufrieden, der Einsatz verlief planvoll und koordiniert – und das, obwohl sich hier die fünf Hilfsorganisationen Arbeiter Samariter Bund, Bayerisches Rotes Kreuz, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst zusammen um die Notfälle kümmern.

Ein sehr angenehmes „Hand-in-Hand-Arbeiten“ sei es, sagt Manuel Holder, Einsatzleiter der zentralen Versorgungsstation, über die beispiellose Verbundenheit der Einsatzkräfte unterschiedlicher Organisationen. „Wir ziehen alle an einem Strang, die Zusammenarbeit schweißt zusammen“. Seit April 2008 sind die fünf Organisationen zusammengefasst in der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen Augsburg Stadt (Arge).

Mittlerweile sind die Malteser in der Hallschule wieder entspannt. Die nächsten zwei Stunden passiert nicht viel: Mit einer Verletzung durch ein zerbrochenes Bierglas und der wundgescheuerten Ferse eines weiblichen Besuchers werden die Hilfsstreifen der Malteser und Johanniter schnell alleine fertig.

Mit vorgerückter Stunde steigt die Besucherzahl. Das beunruhigt Doderer nicht: „Wir sind nicht angespannter durch den erhöhten Zuwachs an Besuchern, jedoch schenken wir der ganzen Situation erhöhte Aufmerksamkeit“, beschreibt Doderer, während eine Mutter ihre vielleicht siebenjährige Tochter lautstark über die schädlichen Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch aufklärt.

Tatsächlich bereitet dem Sanitätsdienst die hohe Anzahl junger Menschen mit Alkoholvergiftungen Sorgen. „Man muss betonen, dass es sich bei Max um ein äußerst kultiviertes und friedliches Fest handelt. Wenn aber gleich mehrmals Jugendliche weit unter 18 Jahren aufgrund ihres hohen Alkoholpegels notärztlich versorgt werden müssen, dann macht uns das schon Sorgen“, betont Holder. „Einzelfälle dürfen nicht das Gesamtbild trüben und erfreulicherweise musste dieses Jahr kein Patient in Folge von Gewalttätigkeiten auf dem Veranstaltungsgelände versorgt werden.“ Verletzungsbilder waren in diesem Jahr zu einem Viertel chirurgischer Art wie Schürf- und Schnittwunden, Prellungen, Verstauchungen oder Platzwunden, und zu drei Viertel internistischer Ursache wie Kreislaufprobleme, Alkoholvergiftungen, Kopfschmerzen oder Herzprobleme.

„Der nächste Song heißt Destiny, heißt Schicksal“, ruft es von einer Bühne. Die Helfer bauen 50 Meter weiter eine zweite Versorgungsstation auf. Man müsse auf den Ernstfall vorbereitet sein, sagt Doderer. Müdigkeit sieht man in den Augen der Hilfskräfte nicht, man merkt ihnen nicht an, dass sie schon den ganzen Tag auf den Beinen sind – ehrenamtlich wohlgemerkt.


Von MHoeck
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