Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.04.2010 16:05

Die Flut, die alles mit sich riss

<p> <x_bildunterschr> <b>Das Hochablasswehr </b> wurde am 16. Juni 1910 von den Fluten des Lechs weggerissen (Bild oben). Auch die Hochablassgaststätte fiel dem Hochwasser zum Opfer. Das Bild unten zeigt das heutige Wehr, das am 28. Juli 1912 in Betrieb genommen wurde.  <tab/>Repros: Brachert </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Das Hochablasswehr </b> wurde am 16. Juni 1910 von den Fluten des Lechs weggerissen (Bild oben). Auch die Hochablassgaststätte fiel dem Hochwasser zum Opfer. Das Bild unten zeigt das heutige Wehr, das am 28. Juli 1912 in Betrieb genommen wurde. <tab/>Repros: Brachert </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Das Hochablasswehr </b> wurde am 16. Juni 1910 von den Fluten des Lechs weggerissen (Bild oben). Auch die Hochablassgaststätte fiel dem Hochwasser zum Opfer. Das Bild unten zeigt das heutige Wehr, das am 28. Juli 1912 in Betrieb genommen wurde. <tab/>Repros: Brachert </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Das Hochablasswehr </b> wurde am 16. Juni 1910 von den Fluten des Lechs weggerissen (Bild oben). Auch die Hochablassgaststätte fiel dem Hochwasser zum Opfer. Das Bild unten zeigt das heutige Wehr, das am 28. Juli 1912 in Betrieb genommen wurde. <tab/>Repros: Brachert </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Das Hochablasswehr </b> wurde am 16. Juni 1910 von den Fluten des Lechs weggerissen (Bild oben). Auch die Hochablassgaststätte fiel dem Hochwasser zum Opfer. Das Bild unten zeigt das heutige Wehr, das am 28. Juli 1912 in Betrieb genommen wurde. <tab/>Repros: Brachert </x_bildunterschr> </p>

, so berichtete eine damals 14jährige Schülerin in ihrem Tagebuch über die furchtbare Hochwasserkatastrophe im Juni 1910.

Der aus Holz erbaute Hochablass war verschwunden. Auf beiden Seiten abwärts des Wehrs zerstörten die Naturgewalten weite Uferstrecken. Dabei wurden sieben kleinere Anwesen aus der Oberau (heutige Oberländer Straße) mitgerissen. Die Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert und in Notunterkünften untergebracht werden.

Die unglaublich gewaltigen Wasserwirbel zerstörten nicht nur das Wehr und die Hochablass-Gaststätte, sondern gefährdeten auch das städtische Brunnenwerk. Der tatkräftigen Zusammenarbeit von Militär, Feuerwehr und vieler freiwilliger Helfer war es zu verdanken, dass Augsburg vor der Zerstörung des Brunnenwerks bewahrt wurde. Durch die Katastrophe verloren die an die städtischen Werkskanäle angebundenen Triebwerke, die vom Wasser des Lechs gespeist wurden, ihre Wirksamkeit. Viele kleingewerbliche Betriebe wurden stillgelegt.

Die Schäden, die das Hochwasser angerichtet hatte, gingen in die Millionen. Ein neuer Hochablass musste geschaffen werden. Die Zeit drängte, denn der Sommer ließ auch gesundheitliche Schäden befürchten, wurden doch damals die gesamten Abwässer der Stadt in die nun trockenen Kanäle eingeleitet. So musste etwa zwei Kilometer oberhalb des zerstörten Ablasswehrs ein Umgehungskanal gestochen werden, durch den die Werkskanäle wieder geflutet werden konnten.

Der neue Hochablass wurde aus Eisen und Stahlbeton erbaut und am 28. Juli 1912 erstmals in Betrieb genommen. Die architektonische Ausgestaltung des neuen Wehrs stammt vom damaligen Leiter des Stadtbauamts Otto Holzer. Die Modelle zu den Figuren „Die Spinnerin“ als Symbol für die Industrie und des „Flößers“ für die Lechflösserei schuf der Münchner Bildhauer Josef Köpf.

Nach dem Pfingsthochwasser 1999 wurden Schäden durch Unterspülung festgestellt; das Bauwerk musste saniert werden. Doch in seinen fast 100 Jahren hielt es allen Fluten stand und bewahrte die Stadt vor weiteren Katastrophen.


Von ALiebmann
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