Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.02.2019 12:00

Ein Campus für die Staatsbibliothek

Die Staatsbibliothek   wird wohl 2021 erweitert.	Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Die Staatsbibliothek wird wohl 2021 erweitert. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Die Staatsbibliothek wird wohl 2021 erweitert. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Die Staatsbibliothek wird wohl 2021 erweitert. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Die Staatsbibliothek wird wohl 2021 erweitert. Foto: Archiv (Foto: Archiv)

Bereits 2016 wurde deshalb beschlossen, dass die Staatsbibliothek saniert werden muss. Baubeginn sollte eigentlich 2018 sein, doch aus Finanzierungsgründen wurde dieser immer wieder verschoben. Gestern war das Geld für das Gebäude nun erneut Thema im Stadtrat.

Das Bauwerk aus den Jahren 1892/1893 ist seit 2012 im Besitz des Freistaats Bayern, der sich mit der Übernahme verpflichtete, es als regional orientierte Archiv- und Forschungsbibliothek zu erhalten und zu modernisieren. 2016 gewann das Design für einen Erweiterungsbau des Architekten Max Dudler den Architekturwettbewerb. Das Treppenhaus des Altbaus soll das alte und das neue Gebäude verbinden, in dem ein doppelgeschossiger Lesesaal sowie Seminar- und Veranstaltungsräume geplant sind. Zwischen den Gebäuden entsteht den Planungen zufolge ein grüner Innenhof. Außerdem soll der Altbau klimatisch ertüchtigt und energetisch saniert, die Magazinflächen ausgebaut und eine barrierefreie Nutzung ermöglicht werden. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Dudler ist das Büro „Hager & Partner” für den Landschaftsbau verantwortlich.

Ein 1920 direkt neben der Staatsbibliothek eröffnetes Büchereigebäude nutzen seit längerer Zeit das städtische Maria-Theresia- und das staatliche Peutinger-Gymnasium. Dieses Gebäude wird im Laufe der Bauarbeiten abgerissen. Um auch weiterhin Räume für das Maria-Theresia-Gymnasium unterbringen zu können, hatte das Hochbauamt mehrere Lösungsvarianten erarbeitet, etwa einen Grundstücktausch mit dem Freistaat. Als „einzig machbare Maßnahme” habe sich aber letztendlich ein Anbau an das bestehende Schulhaus herausgestellt. Das von den Wettbewerbssiegern geplante Projekt sieht einen Campus vor, der die Staatsbibliothek mit dem gegenüber liegenden Maria-Theresia-Gymnasium verbindet.

Insgesamt über 24 Millionen Euro waren ursprünglich für das Projekt veranschlagt. Der Freistaat Bayern reklamierte allerdings die Gesamtkosten, woraufhin das Konzept noch einmal abgeändert wurde: Das Kellergeschoss wurde verkleinert, und die Außenanlagen beschränken sich nun nur noch auf die staatlichen Flächen. Alle Kosten für den Bereich des geplanten Campus, der weiterhin der Stadt Augsburg gehört, muss demnach die Stadt selbst übernehmen.

Das Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen, die Schulleitung des Maria-Theresia-Gymnasiums, das städtische Referat 4, das Hochbauamt und das Referat des Oberbürgermeisters legten dem Stadtrat hierfür eine Planungsvariante vor, die unter anderem den Eingriff in den Straßenraum der Gutenbergstraße, die zwischen der Staatsbibliothek und dem Gymnasium liegt, und in den vorhandenen Grünbereich beinhaltet. Die Planung der staatlichen und städtischen Flächen soll dabei weiterhin „aus einem Guss” sein.

Die Stadt übernimmt die Kosten, die im Bereich der Gutenbergstraße West und Ost und dem Campus auf der Gutenbergstraße anfallen, der zukünftig auch als Pausenhof dienen soll. Die Straße soll dann nicht mehr öffentlich sein. Außerdem wird die Stadt anteilige Kosten für die Verlegung der Fernheizleitung, die Kampfmittel- und Altlastenerkundung und die Schadstoffbeseitigung der alten Stadtbücherei tragen. Die Planung soll aber für beide Flächen weiterhin bei den Büros Dudler und Hager bleiben. Das sei für ein gelungenes Gesamtprojekt wichtig.

Das staatliche Bauamt schätzt die von der Stadt zu übernehmenden Kosten insgesamt auf rund 1,4 Millionen Euro. Diese setzen sich zusammen aus Baukosten von 700 000 Euro, Planungskosten von 100 000 Euro und den übrigen anteiligen Kosten von 600 000 Euro. Der Stadtrat stimmte am Donnerstag den Plänen einstimmig zu. Nun sollen die tatsächlichen Kosten genauer ermittelt werden - momentan handelt es sich nämlich nur um eine Schätzung der Architekten.

Weitere Details, etwa zu möglichen Stellplätzen auf dem Grundstück der Stadt, soll nun die Stadtverwaltung klären. Die vorbereitenden Maßnahmen für das Bauprojekt, etwa das Umlegen von Leitungen und archäologische Untersuchungen, werden voraussichtlich 2020 beginnen. Sowohl der Abbruch des Büchereigebäudes als auch der Neubau werden dann wohl im Jahr 2021 beginnen. Stadt beteiligt sich mit 1,4 Millionen Euro


Von Laura Türk
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