Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.01.2019 23:00

Eine Lösung fürs Problem-Parkhaus

Unter der Gögginger Straße vor dem Kongresszentrum will die Stadt Augsburg eine Tiefgarage bauen.
Unter der Gögginger Straße vor dem Kongresszentrum will die Stadt Augsburg eine Tiefgarage bauen.
Unter der Gögginger Straße vor dem Kongresszentrum will die Stadt Augsburg eine Tiefgarage bauen.
Unter der Gögginger Straße vor dem Kongresszentrum will die Stadt Augsburg eine Tiefgarage bauen.
Unter der Gögginger Straße vor dem Kongresszentrum will die Stadt Augsburg eine Tiefgarage bauen.

In der Augsburger Innenstadt mangelt es an Wohnungen und Stellplätzen. Am Kongress am Wittelsbacher Park wäre Raum für beides, doch seit fast 15 Jahren blockiert ein Betonskelett zentrale Flächen. Als ein Gebilde mit der „Anmutung einer maroden Bauruine” bezeichnet Baureferent Gerd Merkle (CSU) das Parkhaus an der Imhofstraße, das nun abgerissen werden soll - und, so befand der städtische Bauausschuss am Donnerstag: Es soll eine neue Wohnanlage mit einer Tiefgarage entstehen, die insgesamt 700 Stellplätze umfassen wird. Geplant sind 300 Parkplätze für die Kongresshalle, 150 für das Dorint im Hotelturm, 200 für die neuen Wohnungen und 50 als Stellplätze für das Antonsviertel. Auf bis zu zehn Stockwerken sollen insgesamt 170 Wohnungen entstehen. Hinter dem Vorhaben steckt - pikanterweise - Bernhard Spielberger, der Miteigentümer der aktuellen Parkhaus-Ruine.

Bereits 2004 begannen die Bauarbeiten für „Semiramis”. 40 Wohnungen hätten damals eigentlich als Überbau auf das oberste Geschoss des Kongressparkhauses gesetzt werden sollen. Doch das Projekt geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 2013 musste der Großteil der Garage wegen statischer Probleme geschlossen werden. Die Wohnungen wurden nie fertiggestellt.

Die Eigentumsverhältnisse des Parkhauses waren von Anfang an schwierig. Die Immobilienunternehmer Spielberger und Anton Lotter blockierten sich gegenseitig. Beide hatten eigene Pläne zur Neugestaltung des Geländes. Lotter betitelte Spielberger im Zuge des Streits in einer E-Mail, die unter anderem an die Augsburger CSU- und die SPD-Fraktion ging, gar als einen „am Rande der Legalität operierenden Psychopathen”. Das Augsburger Amtsgericht verurteilte ihn daraufhin wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 60 000 Euro.

Während es zwischen den Eigentümern hin und her ging, herrschte aus baulicher Sicht Stillstand. Baureferent Merkle will dies nun ändern. Er - der nicht gerade als Freund Spielbergers gilt - habe sich mit „dem Vorhabenträger” zusammengesetzt. Da Spielberger die Anteilsmehrheit am Tiefgaragen-Komplex besitzt, müsse man mit ihm gemeinsam eine Lösung finden, sagte Merkle in der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag. Es gelte, endlich das Antonsviertel zu entlasten, das regelrecht zugeparkt sei, wenn Veranstaltungen in der Kongresshalle stattfinden.


Von Janina Funk
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