Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.01.2019 12:00

Neujahrsempfang mit Ilse Aigner

Landtagspräsidentin Ilse Aigner   sprach auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion im Oberen Fletz des Rathauses. Begrüßt wurde sie von Oberbürgermeister Kurt Gribl.	Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner sprach auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion im Oberen Fletz des Rathauses. Begrüßt wurde sie von Oberbürgermeister Kurt Gribl. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner sprach auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion im Oberen Fletz des Rathauses. Begrüßt wurde sie von Oberbürgermeister Kurt Gribl. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner sprach auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion im Oberen Fletz des Rathauses. Begrüßt wurde sie von Oberbürgermeister Kurt Gribl. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner sprach auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion im Oberen Fletz des Rathauses. Begrüßt wurde sie von Oberbürgermeister Kurt Gribl. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)

So begeistert folgten CSU-Mitglieder und -Förderer der Einladung der Stadtratsfraktion zum Neujahrsempfang, dass das Obere Fletz im Rathaus derart voll war, dass einige die dreistündige Veranstaltung sogar stehend verfolgen mussten. Fraktionsvorsitzender Bernd Kränzle meinte, das „Volk” wolle einen so erfolgreichen Oberbürgermeister wie Kurt Gribl eben einmal persönlich sehen.

Als Gastrednerin hatte man Landtagspräsidentin Ilse Aigner gewinnen können. Sie zitierte nach ihren Vorrednern, Bernd Kränzle, Landtagsabgeordneter Johannes Hintersberger und Oberbürgermeister Kurt Gribl, Franz Josef Strauß, der einmal gesagt hatte, Bayern sei die Heimat, Deutschland das Vaterland und Europa die Zukunft. Im Vorfeld nicht nur der Kommunalwahlen, sondern auch der im Mai anstehenden Europawahl, betonten die Politiker, wie wichtig es sei, dass Bayern im europäischen Gremium gut vertreten werde. „Politik funktioniert nur mit Menschen, die sich einbringen”, mahnte Ilse Aigner.

Bernd Kränzle und Kurt Gribl blickten auf 2018 als „sehr erfolgreiches Jahr” zurück. Aufgezählt wurden unter anderem die Verwirklichung der Uniklinik mit erneutem, ausdrücklichen Dank an Horst Seehofer, der diese einst mit seinem Eintrag ins Goldene Buch versprochen hatte, die Umwandlung des Stadttheaters in ein Staatstheater, die Schaffung von 500 Kinderbetreuungsplätzen, die Videoüberwachung und der Doppelhaushalt. „Die Kasse stimmt”, freute sich Kränzle und dankte dafür Vizebürgermeisterin Eva Weber. „Wir sind liquide, und die paar Euro Schulden werden unsere Nachfolger abzahlen”, frotzelte er. Nachdem Förderanträge zu spät eingereicht worden waren, stand eine Rückzahlung im Raum, die der Stadt 28 Millionen Euro hätte kosten können. Kränzle dankte dem Landtag, der einen Weg gefunden habe, das zu vermeiden.

Oberbürgermeister Gribl nahm Sozialreferent Stefan Kiefer in Schutz. Wenn er an ihn denke, dann nicht nur anlässlich dieses Themas, sondern auch, weil Augsburg eine Stadt der sozialen Verantwortung sei. Gribl erinnerte an die Neustrukturierung der Obdachlosenbetreuung. Augsburg, betonte er zudem, sei eine sichere Stadt, bundesweit nach München an der Spitze, und wenn es um die Verbrechensaufklärung gehe, dann ganz vorn. 2018 nannte der OB ein Jahr mit „bahnbrechenden Entwicklungen”. Er wie schon zuvor Kränzle mahnte einen zivilisierten Umgang miteinander an und würdigte die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Wittelsbacher Land ebenso wie die Koalitionspartner von SPD und Grünen. Sowohl Fraktionschefin Martina Wild von den Grünen als auch Florian Freund von der SPD waren beim Neujahrsempfang zu Gast.

Gribl zog auch gleich eine positive Bilanz über „zehn Jahre CSU-geführte Stadtregierung”. Stets habe man aktive Unterstützung vom Freistaat erfahren. Augsburg sei eine „Stadt der Jugend”, eine „Stadt der Umwelt”, eine „engagierte Sportstadt” - 2022 kommt die Kanu-Slalom-Weltmeisterschaft -, eine „Stadt der Feuerwehr” - er sei stolz auf seinen Masterplan von 2009, der etwa den Neubau von Feuerwehrhäusern regelte -, eine „Stadt der Elektro-Mobilität” und eine „Stadt der Schulsanierung” - 300 Millionen Euro umfasst das Projekt. Hauptthema der Zukunft sei es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, natürlich im Einklang mit der Natur. „Lasst uns einfach arbeiten”, bat Gribl um Zurückhaltung mit Kritik. Hinsichtlich seiner von den meisten erwarteten erneuten Kandidatur um das Amt des OB blieb er zurückhaltend. Es sei nicht an der CSU, den Herausforderer zu spielen, das müssten andere tun.

Landtagsabgeordneter Johannes Hintersberger, der auch CSU-Bezirksvorsitzender ist, betonte, ohne enges Miteinander hätte man nicht so viel Positives für Augsburg erstreiten können. Man müsse allerdings „Themen, die den Leuten unter den Nägeln brennen, intensiver aufarbeiten” und permanent Verbindung zu Vereinen und Verbänden suchen.

Ilse Aigner scherzte, man dürfe es zu Jahresbeginn nicht zu streng nehmen mit den guten Vorsätzen, etwa weniger Spätzle, mehr Brokkoli: „Man muss auch der Entbehrung entsagen können.” Ihren Fokus legte sie darauf, dass der Mensch kein Einzelwesen sei und nur gemeinsames Wirken die Gesellschaft voranbringe. Politik dürfe nicht zu „etwas Unanständigem, über das man auf privaten Feiern nicht reden möchte”, werden, im Gegenteil, möglichst viele sollten sich in ihr engagieren. „Politik funktioniert nur mit Menschen, die sich einbringen.” Das Land könne aber nur bei passenden Rahmenbedingungen vorangebracht werden, wie der freiheitlichen Grundordnung oder Rechtsstaatlichkeit, die keine Selbstverständlichkeit seien. Nicht überall gehe es den Menschen so gut wie in Europa, wo seit 1945 Friede herrsche. „Ich bin überzeugte Europäerin”, sagte Ilse Aigner. Bayern allein könne in der Welt nicht bestehen: „Auf einen Bayern kommen 115 oder 120 Chinesen.” Wichtig sei es beispielsweise, die Ursachen zu bekämpfen, die derzeit so viele Menschen zur Flucht veranlassten. Das aber könne nur auf europäischer Ebene gelingen. „Willst du schnell gehen, gehe allein, willst du weit gehen, gehe gemeinsam mit anderen”, zitierte die Landtagspräsidentin ein afrikanisches Sprichwort.

Umrahmt wurde der Empfang vom Young Stage Ensemble unter der Leitung von Elisabeth Haumann, deren Gospel wie etwa „Happy Day” mit viel Applaus bedacht wurden. „Der Mensch ist kein Einzelwesen”


Von Monika Grunert Glas
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