Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.02.2018 23:00

Er tafelte mit Kaiser Wilhelm II.

Friedrich Hessing bei der orthopädischen Arbeit:   Ein kleines Mädchen bedarf seiner Hilfe.	Foto: Archiv Hessing-Stiftung (Foto: Archiv Hessing-Stiftung)
Friedrich Hessing bei der orthopädischen Arbeit: Ein kleines Mädchen bedarf seiner Hilfe. Foto: Archiv Hessing-Stiftung (Foto: Archiv Hessing-Stiftung)
Friedrich Hessing bei der orthopädischen Arbeit: Ein kleines Mädchen bedarf seiner Hilfe. Foto: Archiv Hessing-Stiftung (Foto: Archiv Hessing-Stiftung)
Friedrich Hessing bei der orthopädischen Arbeit: Ein kleines Mädchen bedarf seiner Hilfe. Foto: Archiv Hessing-Stiftung (Foto: Archiv Hessing-Stiftung)
Friedrich Hessing bei der orthopädischen Arbeit: Ein kleines Mädchen bedarf seiner Hilfe. Foto: Archiv Hessing-Stiftung (Foto: Archiv Hessing-Stiftung)

Bald schuf er hier eine „Gemeinde in der Gemeinde”: Anstaltsgebäude, eine eigene Kirche, eine Burg als Gästehaus und das Kurhaus - heute in der europäischen Denkmalliga spielend - entstanden. Und Göggingen wurde - Dank Hessing - um die Jahrhundertwende sogar Kurort. Hessing hatte die einmalige Gabe, Menschen mit orthopädischen Problemen zu helfen oder deren Leiden zu mildern. Seine „geschnitzten” Finger, Arme, Füße und Beine konnten von ihm mit technischem Material so geschickt integriert werden, dass oft wieder „normale” Gebrauchsfähigkeit hergestellt war. Er war ein begnadeter Präzisionshandwerker, der nicht umsonst nach seinem Ableben als „1. Orthopädiemechaniker der Welt” tituliert wurde.

Er war aber auch ein Kaufmann und Organisator, der seinesgleichen suchte. Denn mit der Handwerkskunst alleine wäre er nie zum Multimillionär geworden. So brachte er das Deutsche Kaiserhaus und den Russischen Zarenhof soweit, ihre Portemonnaies kräftig für den Bau der Anstaltskirche zu öffnen.


Von Heinz Münzenrieder
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