Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.12.2017 09:00

Brander sticht Dingler

Direkt am Helmut-Haller-Platz   soll nun der betreute Süchtigen-Treff entstehen. Eine ehemalige Apotheke ist mittlerweile der bevorzugte Standort. 	Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Direkt am Helmut-Haller-Platz soll nun der betreute Süchtigen-Treff entstehen. Eine ehemalige Apotheke ist mittlerweile der bevorzugte Standort. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Direkt am Helmut-Haller-Platz soll nun der betreute Süchtigen-Treff entstehen. Eine ehemalige Apotheke ist mittlerweile der bevorzugte Standort. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Direkt am Helmut-Haller-Platz soll nun der betreute Süchtigen-Treff entstehen. Eine ehemalige Apotheke ist mittlerweile der bevorzugte Standort. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Direkt am Helmut-Haller-Platz soll nun der betreute Süchtigen-Treff entstehen. Eine ehemalige Apotheke ist mittlerweile der bevorzugte Standort. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)

Dass die frühere Kneipe „Paparazzi” an der Dinglerstraße als Standort ausscheidet, hat sich bereits seit mehr als zwei Wochen abgezeichnet. In einer internen Fraktionssitzung beschloss die Augsburger CSU, geschlossen gegen die von Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) vorgeschlagene Adresse zu stimmen. Nun ist die einstige Apotheke die favorisierte Lösung, um die Tagesstätte für die Trinker- und Drogenszene, die sich am Vorplatz des Oberhauser Bahnhofs aufhält, einzurichten. Das bestätigte Wurm am Freitag.

Ein Argument, an dem die CSU ihr Veto festmachte, war, dass das „Paparazzi” mehr als 500 Meter vom Bahnhofsplatz entfernt liegt. Zu weit, als das die Süchtigen das Angebot annehmen würden. Die Befürworter hingegen hielten gerade die Entfernung für positiv, würde es doch dazu beitragen, die Szene zu entzerren.

Die CSU stützte ihren Einspruch zudem auf die Erkenntnisse der drei Informationsabende an der Dinglerstraße. Dort hatten Anwohner signalisiert, dass sie gegen die Einrichtung in ihrem Wohngebiet sind. Gerade die Nähe des Treffs zu einem Kindergarten löste große Sorge aus. Allerdings wird auch im Wohnumfeld am Haller-Platz, in dessen unmittelbarer Nähe die Apotheke liegt, Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Freilich hält sich die Szene ohnehin bereits vor dem Bahnhofsgebäude auf. Allerdings rückt sie durch die mögliche Installation des betreuten Treffpunkts näher an die Wohnungen heran.

Entsprechende Informationsabende würden laut Wurm unmittelbar, jedoch erst nachdem der Stadtrat sein Einverständnis für die Apotheke gegeben hat, anberaumt. Ein Mietvertrag werde erst hernach unterzeichnet. Er soll offenbar zunächst auf zwei Jahre befristet sein.

Dass ein Angebot für die Alkohol- und Drogenabhängigen vom Oberhauser Bahnhof generell unabdingbar ist, steht indes nicht mehr zur Debatte. Auch Oberbürgermeister Kurt Gribl bekräftigte unlängst gegenüber unserer Zeitung, dass man eine Einrichtung braucht, „um die Szene aufzufangen”. Allerdings müsse man eben „Gestaltungen finden, die weniger konfliktträchtig sind”. Auch Dirk Wurm betonte immer wieder die Wichtigkeit des Treffs. „Auf dem Haller-Platz haben Sie die klassischen gruppendynamischen Prozesse, die zu erhöhtem Konsum führen. Ziel ist es, diese Prozesse zu durchbrechen und den Süchtigen Tagesstruktur zu geben”, äußerte er sich kürzlich in einem Interview mit der AICHACHER ZEITUNG.

Nun sollen der Sozialverband SKM und die Drogenhilfe das wohl in der ehemaligen Apotheke bewerkstelligen. Die hatte es zuvor nicht einmal in die engere Auswahl der Standorte geschafft, schied als „zu teuer” aus. Aus diesen 20 Orten, mit denen sich der Kommunale Präventionsrat und das Ordnungsreferat schließlich näher befassten, blieben gerade mal zwei übrig: die Dinglerstraße 10 und die Anton-Bruckner-Straße 2. Die zweite Immobilie liegt allerdings direkt gegenüber einer Tagesklinik des Josefinums für Kinder mit psychischen Beeinträchtigungen. Daher fiel auch dieses Haus aus der Auswahl.

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Von David Libossek
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