Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.11.2017 23:00

Was der Mietspiegel widerspiegelt

Mit verbalem Obst warf Linken-Stadtrat Alexander Süßmair um sich. „Wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen mit Ananas.” Der Ausschuss rede aneinander vorbei, konstatierte Mietspiegel-Befürworter Süßmair. Die Gegner des Zahlenwerks hatten zuvor den Marktforscher der Agentur, die die Übersicht im Auftrag der Stadt erstellte, mit deutlichen Worten unter Beschuss genommen. „Waren Sie überhaupt schon einmal in Augsburg?”, fragte SPD-Rat Ulrich Wagner den Leiter des Ema-Instituts, Bernhard Schmidt, der den Mietspiegel dem Gremium vorstellte.

Wagners Ärger entzündete sich vor allem an einer geografischen Einteilung der Stadt Augsburg durch die Agentur aus Regensburg. Aus dieser ergibt sich beispielsweise, dass die Mieten im gutbürgerlichen Inningen und Bergheim deutlich niedriger sind als im Viertel „Rechts der Wertach”, das die Innenstadt mit Oberhausen verbindet. Nun ist letzterer bekanntlich Augsburgs Problem-Stadtteil und einige Stadträte sahen mit der Statistik nun Inningen und Bergheim gegenüber Oberhausen abgewertet.

Das Ergebnis sei ein Signal an alle Bergheimer Wohnungsbesitzer, die Mieten zu erhöhen, sagte Beate Schabert-Zeidler. Die Agentur habe ihre Studie offenbar „mit falschen Daten gefüttert”, warf die Pro-Augsburg-Stadträtin dem Vertreter des Ema-Instituts vor.


Von Janina Funk
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