Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.11.2017 23:00

„Wie eine Beerdigung”

Schluss bei Ledvance:   Die Betriebsräte Andreas Jakob und Willi Sattler sind geschockt über das plötzliche Aus des ehemaligen Osram-Standorts in Augsburg. 	Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Schluss bei Ledvance: Die Betriebsräte Andreas Jakob und Willi Sattler sind geschockt über das plötzliche Aus des ehemaligen Osram-Standorts in Augsburg. Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Schluss bei Ledvance: Die Betriebsräte Andreas Jakob und Willi Sattler sind geschockt über das plötzliche Aus des ehemaligen Osram-Standorts in Augsburg. Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Schluss bei Ledvance: Die Betriebsräte Andreas Jakob und Willi Sattler sind geschockt über das plötzliche Aus des ehemaligen Osram-Standorts in Augsburg. Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Schluss bei Ledvance: Die Betriebsräte Andreas Jakob und Willi Sattler sind geschockt über das plötzliche Aus des ehemaligen Osram-Standorts in Augsburg. Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)

Wie auf einer Beerdigung sei die Stimmung in dem „Town-Hall-Meeting” gewesen, berichtet Betriebsratsvorsitzender Willi Sattler in einer anschließenden Pressekonferenz. Viele Mitarbeiter seien traumatisiert, andere wütend. „Die Fabrik hat zwei Weltkriege überlebt und heute wird einfach ohne Alternativvorschlag die Schließung verkündet”, kritisiert der Betriebsratsvorsitzende. Ende 2018 soll die Produktion eingestellt werden und rund 650 Mitarbeiter des Lampenherstellers auf der Straße stehen. 2019 soll dann auch der Bereich Maschinenbau folgen.

Nur 15 Minuten habe die Versammlung gedauert, in der Hansen die Belegschaft über das Schicksal von Ledvance informierte, erzählt Angela Steinecker, Unternehmensbeauftragte der IG Metall. Die Mitarbeiter hätten noch versucht, Fragen zu stellen, doch Hansen verweigerte Antworten. Unter Buh-Rufen der Belegschaft verließ er die Versammlung. „Ein bodenloses Verhalten”, urteilt Steinecker.

Schon seit 2008 habe es Innovationszirkel gegeben, die der Geschäftsführung gezeigt hätten, wohin sich der Markt entwickelt, sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Andreas Jakob. „Die Mitarbeiter haben das immer unterstützt, wurden aber von der Geschäftsführung ignoriert.” Der Standort erfülle alle nötigen Voraussetzungen, die ein zukunftsträchtiges Unternehmen brauche. „Doch der Wandel muss in den Manager-Köpfen stattfinden. Die Schließung als einziges Mittel ist nicht sinnvoll.”

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