Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.09.2017 17:26

Ist der Nachbar der Doppelmörder?

Bilder eines schrecklichen Verbrechens:   Auf Stellwänden zeigte die Polizei im Dezember den Verdächtigen, die Opfer und die Fahrzeuge im Fall des Hirblinger Doppelmordes. Sie machte die Fotos damals publik, weil sie auf weitere Hinweise hoffte. 	Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Bilder eines schrecklichen Verbrechens: Auf Stellwänden zeigte die Polizei im Dezember den Verdächtigen, die Opfer und die Fahrzeuge im Fall des Hirblinger Doppelmordes. Sie machte die Fotos damals publik, weil sie auf weitere Hinweise hoffte. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Bilder eines schrecklichen Verbrechens: Auf Stellwänden zeigte die Polizei im Dezember den Verdächtigen, die Opfer und die Fahrzeuge im Fall des Hirblinger Doppelmordes. Sie machte die Fotos damals publik, weil sie auf weitere Hinweise hoffte. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Bilder eines schrecklichen Verbrechens: Auf Stellwänden zeigte die Polizei im Dezember den Verdächtigen, die Opfer und die Fahrzeuge im Fall des Hirblinger Doppelmordes. Sie machte die Fotos damals publik, weil sie auf weitere Hinweise hoffte. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Bilder eines schrecklichen Verbrechens: Auf Stellwänden zeigte die Polizei im Dezember den Verdächtigen, die Opfer und die Fahrzeuge im Fall des Hirblinger Doppelmordes. Sie machte die Fotos damals publik, weil sie auf weitere Hinweise hoffte. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)

Nach zehn Tagen bangen Wartens bedeuteten fünf Worte schreckliche Gewissheit: „Die beiden Frauen sind tot.” Gerhard Zintl beendete endgültig jedwede Hoffnung, dass die beiden vermissten Frauen, die 50-jährige Beate N. und ihre 49-jährige Lebensgefährtin Elke W., aus Hirblingen im Landkreis Augsburg noch lebend gefunden werden. Eine Hoffnung, die ohnehin nur mehr gering war.

Zintl, der zwei Tage vor Heilig Abend des vergangenen Jahres die Nachricht übermittelte, ist Leiter der 35-köpfigen SOKO Hirblingen. Sie wurde eingerichtet, kurz nach dem 11. Dezember 2016, an dem das lesbische Pärchen als vermisst gemeldet worden war. Bereits zwei Tage lang hatten die Frauen zu niemandem mehr Kontakt. Bereits am darauffolgenden Mittwoch stand für die Ermittler fest: Ein Verbrechen ist passiert. Denn einfach zu verschwinden sei für die beiden „untypisch” gewesen, Details in der Wohnung hätten die Beamten „nicht mit den Opfern in Einklang bringen können”. Zumal diese penibel sauber gewesen sei. Dennoch machte die Spurensicherung Blutrückstände sichtbar. Für die Polizei war klar: Die Wohnung ist der Tatort.

Der Mann, dem ab dem 4. Oktober vor dem Landgericht Augsburg der Prozess gemacht wird, ist der damals 31-jährige Nachbar der beiden. Bald sah die Polizei in ihm den Hauptverdächtigen. Er sei während der Ermittlungen als einziger aus dem direkten Umfeld des Paares „nicht greifbar” gewesen, erörterte Zintl an jenem Tag im Dezember, an dem er auch die fünf ominösen Worte sprach.

Als der als Fahrzeugführer tätige Mann schließlich zu einer Befragung auf der Wache erschien, sei es „undurchsichtig” gewesen, wie er die Tage zuvor verbracht hat. „Deshalb haben wir ihn festgenommen.”


Von David Libossek
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