Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.09.2017 23:00

Prosit und Protest

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Freilich landete der Hubschrauber der Bundeskanzlerin nicht spektakulär vor dem Schallerzelt zwischen den Resten des soeben zu Ende gegangenen Plärrers. Der rund 40-minütige Auftritt Angela Merkels auf einer Wahlkampfveranstaltung der CSU ging aber letztlich auch ohne Heli-Landung oder eine sich abseilende Kanzlerin mit einer Menge Aufregung einher.

Bereits lange vor Merkels Rede drängen sich Menschen in Richtung der Eingänge, wie man es vom Münchner Oktoberfest, weniger vom Augsburger Plärrer kennt. Von 4000 Besuchern wird die CSU später sprechen. 2300 finden einen Platz im Zelt. „Einlass-Stopp”, verkündet ein Ordner bereits eine Stunde vor der Kanzlerinnenansprache. Davon betroffen ist selbst Augsburgs Finanzbürgermeisterin Eva Weber, die sich in der Schlange anstellt. Landrat Martin Sailer zückt etwas bedröppelt dreinschauend umgehend das Smartphone.

Im Regen bringen sich derweil Polizeitruppen in Stellung, die beiden Späher auf dem Dach des nahen Fitnessstudios werden umtriebig. Vor dem Zelt positionieren sich zudem rund 30 Männer und Frauen in hellgrünen Jacken, halten modifizierte Verkehrsschilder hoch und einen prallen Ballon. „Diesel, Gesundheitsgefahr” und „Verkehrswende, jetzt”, prangen darauf. So stehen sie Spalier für die von vier Polizeimotorrädern begleitete Fahrzeugkolonne der Kanzlerin.


Von David Libossek
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