Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 11.08.2017 18:16

Auf zum neuen Ufer

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Ein schmaler Weg führt hindurch zwischen mächtigen Bäumen, deren Grün den Blick auf den Himmel versperrt. Die Schritte federn angenehm auf dem weichen Waldboden. Die klare Luft riecht nach Nadeln, Holz - und nach Seewasser. Tatsächlich, ein Stück weiter schimmert reflektiertes Licht zwischen den Baumstämmen hindurch. Eine Lichtung tut sich auf, jetzt blendet das Funkeln auf dem klaren Wasser beinahe die Augen. Graugänse gackern, Libellen schwirren, ein Specht hämmert. Ansonsten: Stille.

Der Stempflesee ist ein Idyll; und das obwohl er nur wenige Hundert Meter von der vielbefahrenen Haunstetter Straße entfernt liegt. Kein Wunder also, dass sein Ufer vielfrequentiert ist: von Joggern, Mountainbikern oder Rentnern, die auf den Bänken weilen. Dennoch taugt er immer noch als Geheimtipp unter Ausflüglern. Dabei ist das Gewässer nicht einmal ein Badesee. Das wird er auch nach seiner Sanierung nicht sein.

„Uns ist besonders wichtig, dass das optische Erscheinungsbild des Stempflesees erhalten bleibt”, sagt Bürgermeisterin Eva Weber, die für die städtischen Forsten zuständig ist. Denn am Ufer wird ab September gewerkelt. Die prägnante Holzbefestigung der Wege ist marode.

Deshalb nimmt die Stadt 248 000 Euro in die Hand, die Sparkasse steuert weitere 120 000 Euro bei. Mit dem Geld wird unter anderem die Umrandung erneuert. 565 Eichenholz-Pfähle mit einer Länge von 3,70 Meter und einem Umfang von 16 Zentimetern werden in den Boden eingeschlagen und mit Brettern aus Lerchenholz verbunden. 50 Zentimeter weiter im See wird die neue Befestigung platziert. Der dadurch entstehende Hohlraum wird mit Schotter aufgeschüttet und somit anschließend Teil des neuen, breiteren Uferwegs.

Weil sich der 1,4 Hektar große Stempflesee im Trinkwasserschutzgebiet befindet, seien zunächst mehrere technische und chemische Voruntersuchungen nötig gewesen. Seewasser darf nicht in den Boden der Schutzzone sickern. Während der Bauphase wird zudem der Zugang zum See immer wieder gesperrt, erläutert die Stadt. Der Wasserstand des Sees, in dem unter anderem Karpfen, Brassen, Forellen, Hechte und Schleien schwimmen, wird währenddessen um rund 60 Zentimeter abgesenkt.


Von David Libossek
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