Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.07.2017 09:57

Ein dreckiger Job

Die Reste der Sommernächte:   Hasan, Heinz-Dieter und Reiner (von links) tragen die Müllsäcke zum Presswagen, Stefan Ganser (rechts) beobachtet die Arbeiten. Auch Faruk und Ahmed (kleines Bild links) leisten beeindruckende Arbeit im Kampf gegen die Müllmassen	Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Die Reste der Sommernächte: Hasan, Heinz-Dieter und Reiner (von links) tragen die Müllsäcke zum Presswagen, Stefan Ganser (rechts) beobachtet die Arbeiten. Auch Faruk und Ahmed (kleines Bild links) leisten beeindruckende Arbeit im Kampf gegen die Müllmassen Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Die Reste der Sommernächte: Hasan, Heinz-Dieter und Reiner (von links) tragen die Müllsäcke zum Presswagen, Stefan Ganser (rechts) beobachtet die Arbeiten. Auch Faruk und Ahmed (kleines Bild links) leisten beeindruckende Arbeit im Kampf gegen die Müllmassen Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Die Reste der Sommernächte: Hasan, Heinz-Dieter und Reiner (von links) tragen die Müllsäcke zum Presswagen, Stefan Ganser (rechts) beobachtet die Arbeiten. Auch Faruk und Ahmed (kleines Bild links) leisten beeindruckende Arbeit im Kampf gegen die Müllmassen Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)
Die Reste der Sommernächte: Hasan, Heinz-Dieter und Reiner (von links) tragen die Müllsäcke zum Presswagen, Stefan Ganser (rechts) beobachtet die Arbeiten. Auch Faruk und Ahmed (kleines Bild links) leisten beeindruckende Arbeit im Kampf gegen die Müllmassen Fotos: David Libossek (Fotos: David Libossek)

Ein Tross orangefarbener Rösser bricht durch das Grau, das sich an diesem Morgen über Augsburg gelegt hat. Eines hat ein gewaltiges Maul, das nach etwas giert, das es zermalmen kann. Andere sind mit Borsten bestückt, ein weiteres speit dampfendes Wasser aus den Lüstern an seiner Flanke. Die Wesen bilden die Fahrzeug-Flotte der Augsburger Stadtreinigung. Ihre Reiter heißen Adem, Suat, Reiner, Hasan, Ahmed, Faruk, Hakan und Heinz-Dieter.

Sie schwärmen mit 13 ihrer Gefährten aus auf ein Schlachtfeld, wie es selbst diese erfahrenen Recken selten zu Gesicht bekommen: die Augsburger Innenstadt am Sonntagmorgen nach den Sommernächten. Der Feind: tonnenweise Müll.

Der Kolonne, die gerade das Depot Ost nahe des Schlachthofquartiers verlässt, folgt Stefan Ganser. Der Mann in der Lederjacke leitet die Disposition der Straßenreinigung in Augsburg. „Normalerweise”, sagt er, „sind wir fertig, wenn die ersten Augsburger ihre Semmeln holen”. Aber heute ist nicht normal. Als Beweis dafür genügt, dass Ganser mit rausfährt - denn das mache er nur in speziellen Fällen.

Drei kleine und eine große Kehrmaschine, ein Spritzen-, und fünf Gruppenfahrzeuge sind auch beim dritten Sommernächte-Einsatz dabei, zählt Ganser auf, während er sein Auto durch die fast leere Stadt lenkt. Auch das entspricht nicht einem Standard-Wochenende. Da sind es zwei kleine Kehrmaschinen und drei Gruppentransporter. Heute ist zudem der Presswagen dabei - besagtes Ross mit dem großen Maul. Darin wird der Müll, wie der Name es verrät, gepresst und so komprimiert.

Millionen kleiner Tröpfchen schwirren durch die neblige Luft, einige setzen sich auf Gansers Brille ab, als er am Rathausplatz aussteigt. Der gepflasterte Boden ist bedeckt von einem Teppich aus Plastikbechern, Kippen, Limettenschalen und Servietten. Die Borsten voraus frisst sich bereits eine Kehrmaschine durch den Unrat, während zwei Arbeiter mit Bambusbesen ihr stetig neue Nahrung zuschieben.

„Wir müssen sehr viel mit der Hand rauskehren”, kommentiert Ganser. Schließlich sind die Aufbauten der Sommernächte im Weg. Am Nachmittag komme eine weitere Einheit, erläutert er, die wegräumt, was unter den Buden zum Vorschein kommt.


Von David Libossek
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