Es war eigentlich eine klare Sache. Nachdem bereits die Haushaltsberatungen im Finanzausschuss zügig und ruhig über die Bühne gingen, war auch für die Sitzung am Donnerstag nichts anderes zu erwarten. Doch als Oberbürgermeister Kurt Gribl zu diesem Tagesordnungspunkt die Wortmeldungen zählte, kam von Markus Arnold (FDP) überraschend schnell der Antrag auf Schluss der Rednerliste - da hatte sich Gribl gerade mal acht Namen notiert. Die Empörung in den Reihen der Opposition war entsprechend groß. „Da fällt mir nichts mehr ein”, sagte etwa Alexander Süßmair (Die Linke) mit hilflosem Blick zur Pressebank. Dabei sind die Grundsatzreden zum städtischen Haushalt ein wichtiges Instrument für die nicht an der Regierung beteiligten Stadträte - zumal es sich diesmal um einen Doppelhaushalt handelte. Der nächste Haushaltsbeschluss steht erst wieder Anfang 2019 an. Trotzdem ließ Gribl über den Antrag abstimmen und erwartungsgemäß setzte sich die Mehrheit des Bündnisses aus CSU, SPD und Grünen durch. Im späteren Verlauf relativierte Gribl den unguten Einstieg in die Debatte, indem er trotz geschlossener Rednerliste noch einmal nachfragte, ob sich jemand aus der Ausschussgemeinschaft (Linke, Freie Wähler, ÖDP und Polit-WG) zusätzlich zu Süßmair äußern wolle, was allerdings nicht der Fall war.