Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.12.2016 12:00

Cessna schlug auf wie ein Stein

Am 9. Dezember 2015, kurz nach 8 Uhr, hatte die Maschine einer Firma aus Moers, die unter anderem Messe- und Eventkonzepte entwickelt, in Mönchengladbach abgehoben. Ziel: Augsburg. Dort wollten die vier Manager Termine wahrnehmen. Am Steuer saß der 51-jährige Pilot, daneben als Copilot der Firmenchef - sein einstiger Flugschüler. 30 Minuten vor der geplanten Landung informierte ein Controller des Augsburger Towers den Piloten zum ersten Mal darüber, dass wegen Nebels sehr schlechte Sicht herrsche. Der Firmenchef sagte gestern, er habe ihn daraufhin gebeten, auf dem Ausweichflughafen Oberpfaffenhofen zu landen. Doch auch, als beim sogenannten „15-Meilen-Check” erneut auf den Nebel hingewiesen wurde, blieb der Pilot bei seiner Entscheidung, in Augsburg zu landen. „Ich habe nichts gesehen. Die Minima waren bei weitem unterschritten”, erklärte der Firmenchef und Copilot gestern.

Die Maschine setzte nicht am Anfang der Landebahn auf, sondern erst nach der Hälfte. Der Pilot habe aufgrund des Nebels die Bodenbefeuerung nicht gesehen, die Höhe falsch eingeschätzt und das Gas weggenommen, so dass das Fahrwerk der Cessna beim Aufsetzen einknickte und die Maschine derart ins Schlittern geriet, dass die Funken flogen und der auslaufende Treibstoff sich entzündete, hieß es in der Anklage, die auf fahrlässige Gefährdung des Luftverkehrs sowie fahrlässige Körperverletzung in vier Fällen lautete. Heck und Triebwerk brannten aus, es entstand Totalschaden in Höhe von 250 000 Euro.


Von Monika Grunert Glas
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