Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.12.2016 12:00

„Es blieb nur heiße Luft”

US-Finanzlegende Andy Krieger  (Vierter von links, links daneben seine Verteidigerin Juliane Kirchner, rechts die Dolmetscherin) wurde gestern am Augsburger Landgericht zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Geschäftspartnerin (links, mit ihrem Verteidiger Klaus Rödl) soll für sieben Jahre ins Gefängnis. Die beiden hatten sich wegen Betrugs zu verantworten. 	Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
US-Finanzlegende Andy Krieger (Vierter von links, links daneben seine Verteidigerin Juliane Kirchner, rechts die Dolmetscherin) wurde gestern am Augsburger Landgericht zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Geschäftspartnerin (links, mit ihrem Verteidiger Klaus Rödl) soll für sieben Jahre ins Gefängnis. Die beiden hatten sich wegen Betrugs zu verantworten. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
US-Finanzlegende Andy Krieger (Vierter von links, links daneben seine Verteidigerin Juliane Kirchner, rechts die Dolmetscherin) wurde gestern am Augsburger Landgericht zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Geschäftspartnerin (links, mit ihrem Verteidiger Klaus Rödl) soll für sieben Jahre ins Gefängnis. Die beiden hatten sich wegen Betrugs zu verantworten. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
US-Finanzlegende Andy Krieger (Vierter von links, links daneben seine Verteidigerin Juliane Kirchner, rechts die Dolmetscherin) wurde gestern am Augsburger Landgericht zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Geschäftspartnerin (links, mit ihrem Verteidiger Klaus Rödl) soll für sieben Jahre ins Gefängnis. Die beiden hatten sich wegen Betrugs zu verantworten. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)
US-Finanzlegende Andy Krieger (Vierter von links, links daneben seine Verteidigerin Juliane Kirchner, rechts die Dolmetscherin) wurde gestern am Augsburger Landgericht zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Geschäftspartnerin (links, mit ihrem Verteidiger Klaus Rödl) soll für sieben Jahre ins Gefängnis. Die beiden hatten sich wegen Betrugs zu verantworten. Foto: Monika Grunert Glas (Foto: Monika Grunert Glas)

Knapp zehn Quadratmeter, spärlich möbliert mit einem schmalen Bett, einem Spind, einem Tisch, einem Stuhl, einem Waschbecken und einer Toilette. Dazu ein Fenster ohne Aussicht. Dass er einmal in einer deutschen Gefängniszelle enden würde, hätte sich Finanzgenie Andy Krieger wohl nicht träumen lassen, als er 1987, als der globale Aktienmarkt kollabierte, mit seinen Kollegen vom Bankers Trust in New York seinen frechen Coup mit den Neuseeland-Dollars feierte, der 300 Millionen Dollar Gewinn brachte. Er galt als der strahlende junge Stern am Himmel der Broker.

30 Jahre später ist das alles Legende. Bereits im September hatte in Augsburg das Verfahren gegen Andy Krieger und seine Geschäftspartnerin begonnen. Die 15-seitige Anklageschrift listete diverse Vorwürfe des Betrugs durch die beiden international agierenden Finanzjongleure auf. Unter anderem wurde den Angeklagten vorgeworfen, sie hätten US-Baseballstar Sammy Sosa um mehr als 20 Millionen Euro erleichtert.

Der Sportler plante ein Immobilienprojekt in Panama. Um 2000 Häuser finanzieren zu können, suchte er Berater auf, um sein Geld vermehren zu lassen. Diese stießen ausgerechnet auf Andy Krieger, da dieser den Ruf hatte, einer der weltweit taffsten Devisenhändler zu sein. Er versprach Sosa, pro von diesem investierter Million würde er Bankgarantien im Wert von 100 Millionen erhalten. Binnen zehn Monaten sollten 300 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden. „He is the expert”, zweifelte der Baseballspieler keine Sekunde an Andy Krieger und setzte 21,3 Millionen Euro ein. Das Geld ist weitgehend verschwunden. Wie auch das anderer Anleger. Auf einigen Konten, darunter denen der sechs Töchter der Angeklagten, sind derzeit insgesamt gut 4,7 Millionen Euro eingefroren. Die geprellten Anleger können sich zivilrechtlich einen Titel erstreiten und dann zumindest einen Teil ihrer Verluste ausgleichen. In den USA sollen weitere Millionen liegen, doch gelang es der deutschen Justiz aufgrund der in Haftverfahren gebotenen Eile noch nicht, zu ermitteln, was dort genau an Vermögen vorhanden und wem es zuzuordnen ist.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 9. Dezember 2016.


Von Monika Grunert Glas
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