Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.10.2015 12:00

Aktionstag: Tipps zur Zivilcourage von der Polizei

Workshop Zivilcourage:   Polizeihauptkommissar Klaus Kratzer mimt den Angreifer; in der Gruppe wehren ihn die couragierten Kursteilnehmer erfolgreich ab. 	Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Workshop Zivilcourage: Polizeihauptkommissar Klaus Kratzer mimt den Angreifer; in der Gruppe wehren ihn die couragierten Kursteilnehmer erfolgreich ab. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Workshop Zivilcourage: Polizeihauptkommissar Klaus Kratzer mimt den Angreifer; in der Gruppe wehren ihn die couragierten Kursteilnehmer erfolgreich ab. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Workshop Zivilcourage: Polizeihauptkommissar Klaus Kratzer mimt den Angreifer; in der Gruppe wehren ihn die couragierten Kursteilnehmer erfolgreich ab. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Workshop Zivilcourage: Polizeihauptkommissar Klaus Kratzer mimt den Angreifer; in der Gruppe wehren ihn die couragierten Kursteilnehmer erfolgreich ab. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)

„Wählen Sie die 110”, lautet der erste Ratschlag, den Klaus Kratzer seinem aufmerksamen Publikum am Donnerstag in der City-Galerie gibt. „Und in Schwaben muss man das ja dazu sagen: Die Notrufnummer ist kostenlos.” Klaus Kratzer führt schon seit Jahren Workshops zum Thema „Zivilcourage” durch. Er kennt die richtige Dosis Humor für das sehr ernste Thema. So erinnert er auch zu Beginn an Dominik Brunner, der wegen seines couragierten Eingreifens im September 2009 sein Leben lassen musste. Brunner habe einen schwarzen Gürtel im Kampfsport gehabt, erzählt Kratzer. Er hätte gewusst, wie er sich wehren müsse. „Aber er hat seine Kontrahenten unterschätzt.”

Mit einem nicht ganz Freiwilligen aus dem Publikum demonstriert Kratzer, warum man sich in eine Prügelei nur aus der Distanz einmischen sollte. Jeder habe um sich herum eine Intimspähre, erklärt er. Wer darin eindringt, wird als Bedrohung wahrgenommen. Und wenn Helfer dann sogar den Körperkontakt suchen und einen Schläger von ihrem Opfer wegziehen wollen, „dann garantiere ich Ihnen, dass der Ihnen eine batscht”, ist Kratzer überzeugt. Der Täter, ohnehin schon auf dem obersten Aggressionsniveau, könne gar nicht anders, als dann zuschlagen. Darum sei es besser, Täter aus der Ferne anzusprechen - und noch besser in einer Gruppe. „Schaffen Sie sich Verbündete”, fordert der Polizist. Direktes Ansprechen sei dabei erforderlich. Auf eine allgemeine Anfrage im Stile von „Kann mir mal jemand helfen?” folge keine Reaktion. „Da fühlt sich keiner angesprochen”, weiß Kommissar Kratzer.


Von Markus Hoeck
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