Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.11.2017 12:00

„Von wem reden die denn?”: Wagner jetzt Ehrenbürger

Die wichtigste Person   in der Mitte: Konrad Wagner (links) und Anton Kerle rahmen Wagners Ehefrau Maria ein.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die wichtigste Person in der Mitte: Konrad Wagner (links) und Anton Kerle rahmen Wagners Ehefrau Maria ein. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die wichtigste Person in der Mitte: Konrad Wagner (links) und Anton Kerle rahmen Wagners Ehefrau Maria ein. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die wichtigste Person in der Mitte: Konrad Wagner (links) und Anton Kerle rahmen Wagners Ehefrau Maria ein. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die wichtigste Person in der Mitte: Konrad Wagner (links) und Anton Kerle rahmen Wagners Ehefrau Maria ein. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Der Rathaussaal war bestens gefüllt, als der amtierende Rathauschef Anton Kerle die Veranstaltung um kurz nach 18 Uhr eröffnete. Rund 50 Personen hatten Platz genommen, darunter fast alle Gemeinderäte, die beiden kirchlichen Vertreter Pater Michael De Koninck und Pfarrer Winfried Stahl, der Präsident des Bayerischen Bezirkstags Josef Mederer, Landrat Stefan Löwl, der Obmann der Landkreis-Bürgermeister Stefan Kolbe (Karlsfeld) und sein Stellvertreter Simon Landmann (Bergkirchen) sowie sehr viele der Altomünsterer Ehrenmedaillenträger. Und nicht zuletzt eine kleine Delegation der ungarischen Partnergemeinde Nagyvenyim, mit der Bürgermeisterin Ilona Szabóné Lorincz an der Spitze. An Wagners Seite: seine Gattin Maria, sowie ihre drei Söhne samt deren Frauen.

Anton Kerle war es vorbehalten, die unzähligen Projekte aufzuzählen, die sein Vorgänger erfolgreich bewältigt hatte, von der Sanierung des Marktplatzes über den Umzug der Verwaltung in das umgebaute ehemalige Sparkassengebäude bis zur Erschließung des Gewerbegebietes, von der Ertüchtigung des Schulbaus über den Bau neuer und den Ausbau bestehender Kindergärten bis zur Neugründung der Vhs, von der Partnerschaft mit Nagyvenyim bis zum Jahrhundertwerk, dem Neubau der Kläranlage im Zeitlbachtal, an die alle Ortsteile angeschlossen wurden. Kerle schloss mit leiser Selbstironie, als er von den „großen Fußstapfen” Wagners berichtete, die „nicht leicht aufzufüllen waren - und sind.”

Dann händigte das Ortsoberhaupt seinem Vorgänger die Ehrenbürgerurkunde samt Medaille aus, Maria Wagner erhielt den obligatorischen Blumenstrauß. Josef Mederer, Stefan Löwl sowie Ilona Szabóné Lorincz hießen die weiteren Laudatoren. Jeder der drei lobte Wagner in den höchsten Tönen - und sprach auch ein klein wenig über sich selbst. Aus Mederers Worten klang eine gewisse Wehmut, als er davon sprach, „was man gemeinsam geleistet” hätte. Zur Erinnerung: Der gebürtige Altomünsterer erlitt 1990 eine unerwartete Wahlniederlage gegen den aus Sulzemoos stammenden Wagner - und ließ sich dafür drei Jahre später zum Rathauschef in Schwabhausen wählen. Die beiden sind schon seit langem die besten Freunde.

Löwl erzählte von seiner ersten Begegnung mit Wagner vor sieben Jahren, als er „als blutjunger Jurist” seinen Antrittsbesuch bei dem „gestandenen oberbayerischen Bürgermeister-Obmann” ableistete und sich auf der Fahrt nach Altomünster mit der Frage quälte: „Frisst der einen wie mich?” Die Antwort ergab sich von selbst - Löwl erfreut sich bekanntlich bester Gesundheit. Dann ergriff Ilona Szabóné Lorincz das Wort, in Form eines selbst gedichteten Poems. Selbst wer nicht des Ungarischem mächtig war (vermutlich 98 Prozent der Anwesenden), spürte die Herzlichkeit der Vortragenden; ihrer Dolmetscherin gelang es anschließend ganz gut, den Sinn des Gedichts begreiflich zu machen. Lorincz endete mit einer netten Pointe: „Hinter jedem großem Mann steht bekanntlich eine starke Frau”, übersetzte die Dolmetscherin. Dann schickte Lorinczs ihren Gatten vor, der Maria Wagner ein Präsent überreichte. Kerle wollte die Veranstaltung schon beenden. Doch er hatte seine Planung ohne den frisch gebackenen Ehrenbürger gemacht: Der in Geschäftsordnungsfragen bestens bewanderte Altbürgermeister hob flugs seine Hand hob und forderte den Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge” ein - großes Gelächter. Wagner dankte allen Weggefährten in persönlichen und herzlichen Worten, vor allem natürlich seiner Frau, „dem wichtigsten Menschen in meinem Leben.” Der eine oder die andere im Publikum bekam feuchte Augen.

Anschließend wurde im Kapplerbräu ausgiebig gefeiert. Das Geburtstagskind genoss seinen Ehrentag dem Vernehmen nach bis zur letzten Minute. Ein Gedicht auf Ungarisch


Von Robert Edler
north