Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.10.2017 12:00

Ganz oide Schui liegt auf Eis

Zu teuer ist der Mehrheit  des Altomünsterer Gemeinderats die Sanierung der 300 Jahre alten „ganz oiden Schui”. Nun wurde das Projekt gestoppt.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zu teuer ist der Mehrheit des Altomünsterer Gemeinderats die Sanierung der 300 Jahre alten „ganz oiden Schui”. Nun wurde das Projekt gestoppt. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zu teuer ist der Mehrheit des Altomünsterer Gemeinderats die Sanierung der 300 Jahre alten „ganz oiden Schui”. Nun wurde das Projekt gestoppt. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zu teuer ist der Mehrheit des Altomünsterer Gemeinderats die Sanierung der 300 Jahre alten „ganz oiden Schui”. Nun wurde das Projekt gestoppt. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zu teuer ist der Mehrheit des Altomünsterer Gemeinderats die Sanierung der 300 Jahre alten „ganz oiden Schui”. Nun wurde das Projekt gestoppt. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Der Grund für die Missbilligung: die Kosten von rund 2,7 Millionen Euro. Und die geringe staatliche Unterstützung, die bestenfalls 800 000 Euro betragen wird. Eine erstaunlich geringe Förderquote für ein denkmalgeschütztes Bauwerk. Amtsleiter Christian Richter erläuterte: „Der staatliche Topf für Städtebauförderung ist viel zu klein. Der Regierung von Oberbayern stehen nur zwei Millionen Euro für 44 Gemeinden zur Verfügung.” Die Folge: Die Marktgemeinde müsste etwa 1,9 Millionen Euro selber stemmen. Zu viel für die große Mehrheit des Rates. „Bis 1,2 Millionen gehe ich mit, darüber nicht”, erklärte Josef Obeser (FWG) apodiktisch. Sein Wort hat Gewicht, der Architekt ist ein allseits anerkannter Fachmann.

Doch der Reihe nach: Im Jahr 2014 hatte das Münchner Architektenbüro Barthel & Maus eine erste grobe Kostenschätzung für die Sanierung abgegeben, die bei rund 1,5 Millionen Euro lag. Viele Variablen waren damals noch offen, zum Beispiel wie das Gebäude genutzt werden soll. Im selben Jahr erhöhten die Architekten ihre Schätzung um 120 000 Euro. In den Folgejahren wurden die Nutzungsmöglichkeiten intensiv diskutiert. Zwei der Ergebnisse: Das Jugendzentrum zieht aus, die Bücherei zieht von der Schultreppe 3 in die Schultreppe 4. Die frei werdenden Räumlichkeiten könnten dann für eine weitere Gruppe des Kindergartens „Kleine Strolche” genutzt werden. Eine Idee, die damals fast einmütig als „genial” gefeiert wurde.

Doch was das Ganze kostet, blieb weiterhin offen. Im Mai beschäftigte sich der Marktgemeinderat das letzte Mal in großer Runde mit dem Projekt. Einige Kostenpunkte waren damals schon strittig, zum Beispiel ein großes Baugerüst für 80 000 Euro. Josef Obeser (FWG) war dagegen, Michael Reiter (FWG) dafür; die Mehrheit stimmte mit Reiter.

Dass das Projekt die Zwei-Millionen-Marke überschreiten würde, war damals schon klar. Die jetzige Schätzung von 2,7 Millionen ist zumindest einigen Ratsmitgliedern seit spätestens zwei Wochen bekannt, als sich ein informelles Gremium im Rathaus traf und die Möglichkeiten diskutierte. Mit der Abstimmung vom Dienstag rechnete anscheinend keiner der Beteiligten.

Das Unheil deutete sich mit der Wortmeldung von FWG-Chef Hubert Güntner an, der von einer „Kostendeckelung von einer Million Euro” sprach. Obeser brachte eine Obergrenze von 1,2 Millionen Euro ins Spiel: „1,9 Millionen Euro kann ich den Bürgern nicht vermitteln.” Ein Argument, das einige seiner Kollegen teilten, zum Beispiel Markus Hagl (FWG) oder Michael Reiter (FWG). Ein besonderer Dorn im Auge schien einigen Ortsparlamentariern der Umzug der Bücherei in das Dachgeschoss der Schultreppe 4 - nicht zuletzt, weil die erst vor wenigen Jahren für 150 000 Euro in der Schultreppe 3 installiert wurde. Michael Stich (FWG) sprach vom „Wahnsinn, die Büchereifläche zu verdoppeln”. Stephan Schultes (CSU) regte an, die Nutzungszahlen zu prüfen. Kerles Argument, dass dort auch Veranstaltungsräumlichkeiten entstünden, verpuffte.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 26. Oktober 2017.


Von Tanja Marsal
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