Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.08.2017 12:00

Ich bin Nummer drei

Sie ist die dritte ihrer Art  auf einer Anhöhe bei Wagenried und bietet einen hervorragenden Rundumblick. 	Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Sie ist die dritte ihrer Art auf einer Anhöhe bei Wagenried und bietet einen hervorragenden Rundumblick. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Sie ist die dritte ihrer Art auf einer Anhöhe bei Wagenried und bietet einen hervorragenden Rundumblick. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Sie ist die dritte ihrer Art auf einer Anhöhe bei Wagenried und bietet einen hervorragenden Rundumblick. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Sie ist die dritte ihrer Art auf einer Anhöhe bei Wagenried und bietet einen hervorragenden Rundumblick. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)

Ihre Geschichte erzählt die Bank an der Straße nach Ottelsburg heute selbst. Die „lieben Spaziergänger und Wanderer” spricht ein Schild an, das die anderen beiden Bänke nicht hatten. „Ich bin Bank Nummer drei”, steht dort geschrieben. Der Urheber der Begrüßungstafel lässt sich in Schönberg finden. Sylvia Hibler entschied sich vor rund zwei Jahren, die Wanderer auf die schicksalshafte Geschichte des Bankerls hinzuweisen.

„Fast jeden Tag sitzen Motorradfahrer oder Wanderer auf der Bank”, erzählt Sylvia Hibler auf Nachfrage unserer Zeitung. Bankerl in der Landschaft verströmen offenbar einen gewissen Reiz. „Mir war wichtig, dass man weiß: Es gibt Leute, die eine solche Bank klauen, an der andere Freude haben”, erklärt Hibler.

Die Geschichte der drei Bänke verfolgt die Familie. Sylvia Hiblers Vater Anton wollte vor rund sechs Jahren eine selbst gebaute Sitzgelegenheit aufstellen und sie auch am Boden befestigen. Die massive Holzbank habe er damals gemeinsam mit einer Betonplatte am Standort gelagert. „Bevor ich sie aufstellen konnte, war sie weg.” Dasselbe Schicksal ereilte auch Bank Nummer zwei, die aus Spenden des jährlich stattfindenden Dorffestes von der Dorfgemeinschaft Wagenried angeschafft wurde. „Die ist dann gut zwei Jahre gestanden”, erklärt Anton Hibler. Ehe auch sie - man ahnt es - gestohlen wurde.

Das alles sei trotz einer erfolgten Befestigung passiert, die Betonplatte nämlich ließen die Diebe jedes Mal vorsorglich stehen. Um dem Schönberger Bankerlverschleiß Herr zu werden, wurde vor knapp zwei Jahren an mehreren Schrauben gedreht. Während Anton Hibler an einer neuen Bank arbeitete, entschieden sich die Nachbarn der Familie, ihm zuvorzukommen. Sie stellten ihre langgediente Terrassenbank am Wegesrand auf.

Sylvia Hibler kümmerte sich dann um das Schild, und die potenzielle Bank Nummer vier steht bis heute in einer Halle auf dem Anwesen der Familie in Schönberg, doch Nummer drei bietet nach wie vor einen begehrten Blick über das Hinterland.


Von Bastian Brummer
north