Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.02.2019 12:00

Engagement für die Natur

Im Rahmen ihrer Ferienprogramme  gibt die Ortsgruppe Lechrain des BN der Jugend Einblicke in die Komplexität der Natur. Hier sitzt die Raupe eines Schwalbenschwanz-Schmetterlings auf dem Stängel der Wilden Möhre. Die Korbblüte hat die Raupe abgefressen. 	Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Im Rahmen ihrer Ferienprogramme gibt die Ortsgruppe Lechrain des BN der Jugend Einblicke in die Komplexität der Natur. Hier sitzt die Raupe eines Schwalbenschwanz-Schmetterlings auf dem Stängel der Wilden Möhre. Die Korbblüte hat die Raupe abgefressen. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Im Rahmen ihrer Ferienprogramme gibt die Ortsgruppe Lechrain des BN der Jugend Einblicke in die Komplexität der Natur. Hier sitzt die Raupe eines Schwalbenschwanz-Schmetterlings auf dem Stängel der Wilden Möhre. Die Korbblüte hat die Raupe abgefressen. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Im Rahmen ihrer Ferienprogramme gibt die Ortsgruppe Lechrain des BN der Jugend Einblicke in die Komplexität der Natur. Hier sitzt die Raupe eines Schwalbenschwanz-Schmetterlings auf dem Stängel der Wilden Möhre. Die Korbblüte hat die Raupe abgefressen. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Im Rahmen ihrer Ferienprogramme gibt die Ortsgruppe Lechrain des BN der Jugend Einblicke in die Komplexität der Natur. Hier sitzt die Raupe eines Schwalbenschwanz-Schmetterlings auf dem Stängel der Wilden Möhre. Die Korbblüte hat die Raupe abgefressen. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)

Willi Christoph und Heinrich Knauer setzten im Februar 2018 das Hofstatt-Biotop zwischen Hausen und Petersdorf instand. Der Quellbereich war zugewachsen, verschilft und lag nach starkem Erlenaufwuchs in den Vegetationsperioden meist im Schatten. Nun kann wieder Licht auf zumindest eine der drei neu angelegten Wasserflächen.

Die landwirtschaftlichen Anlieger auf der Südseite konnten dafür gewonnen werden, ihre Wiesen künftig ohne Mineraldünger wachsen zu lassen und nur zweimal im Jahr zu mähen.

Im Gesamtbild ergibt sich nun inzwischen ein vielfältiger Lebensraum mit Nass- und Feuchtflächen, Hecken, hohen Bäumen und Arealen mit Streuobstwiesen-Charakter. Die künftige Pflege des Biotops ist gesichert. Sie liegt in den Händen engagierter Bürger aus Hausen.

Willi Christoph konnte die längst fälligen Renaturierungen der stillgelegten Bauschuttdeponien in Aindling (Neßlach) und Petersdorf (Willprechtszell) mit tatkräftiger Unterstützung einiger freiwilliger Helfer und der jeweiligen Bauhofmitarbeiter umsetzen.

Der Bereich der Bauschuttdeponie Neßlach gilt als einer der wenigen noch verbliebenen Standorte der Kreuzkröte im nördlichen Landkreis. Hier verschafften sich im November 2018 der Amphibien- und Vogelspezialist Dr. Uwe Bauer und der Aichacher Naturschutzwächter Sepp Birndorfer einen Eindruck von den bereits erfolgten Maßnahmen. Als höchst wirksam für die Artenvielfalt ist die Leistung von Josef Moll zu bewerten, der den Großteil jener naturschutzfachlich bedeutsamen Areale pflegt, die sich auf insgesamt 16 Hektar summieren. Einige dieser Flächen waren im Mai 2018 Ziel einer Dokumentation von Jutta Henkel vom Bayerischen Rundfunk. Am 26. Juni 2018 waren die Ortsgruppe Lechrain, ihre Arbeit und einige ihrer Erfolge in TV-Beiträgen auf 3-Sat und im ZDF zu sehen.

Mit Spannung hatten die Gäste der Jahreshauptversammlung dem Vortrag von Wolfhard von Thienen entgegengesehen. Anhand eindrucksvoller Grafiken machte der Biologe klar, dass das Verschwinden von Arten zur Evolution gehöre. Allerdings nicht solche Ausreißer wie vor 65 Millionen Jahren, als ein riesiger Meteorit in den Golf von Mexico stürzte. Nach diesem Ereignis verschwanden aufgrund der eingetretenen Klimaveränderungen 75 Prozent aller Spezies von der Erde. Die Zeit der Säugetiere begann, die Ära der Dinos endete.

Heute sei der Mensch dabei, ein in seinen Ausmaßen ähnliches Massensterben zu verursachen - das sechste in der Geschichte der Erde.

„In den letzten 150 Jahren”, so habe es die TU München dokumentiert, „sind im Naturschutzgebiet Regensburg 40 Prozent der Insektenarten verschwunden”, sagte von Thienen und verwies darauf, dass sich das Sterben in den letzten Jahrzehnten beschleunigt habe. Von den bundesweit ungefähr 72 000 bekannten Tierarten seien 9600 im Bestand gefährdet und fast 2000 - zum Teil unwiederbringlich - ausgestorben.


Von Bastian Brummer
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