Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.02.2015 12:00

Die Narren in Zell trotzen der Kälte beim Zeller Faschingsumzug

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Der Faschingssonntag im „verrückten Dorf” hat für die Narren in der Region offenbar nichts an Attraktivität verloren. Umzugspräsident Michael Kopp sind in diesem Jahr besonders viele qualitativ hochwertige Wagen aufgefallen, „nicht nur Bretterbuden, wie wir das auch schon hatten.” Viele Gründe also für die Veranstalter also, mit dem Tag zufrieden zu sein, zumal auch das Sicherheitskonzept von Jahr zu Jahr besser greift (siehe eigenen Artikel).

Viele Besucher machen aber auch den Umzug lang und langsam. Mehr als 20 Minuten brauchte das Zeller Narrenschiff, bevor es an Umzugspräsident und Prominenz vorbeidampfte, länger als sonst dauerte es auch, bis alle 23 Wagen und Gruppen das erste Mal durch die Hauptstraße gerollt waren. Für Ehrenpräsident Gerold Tausend lag die Konsequenz gleich auf der Hand: „Griesbeckerzell braucht eine breitere Ortsdurchfahrt, die Bahnunterführung nach Oberbernbach muss warten”, teilte er spontan über Mikrofon und zwischen zwei Tänzchen mit Umzug-Teilnehmerinnen Bürgermeister Klaus Habermann auf dem Ehrenbalkon mit.

Ansonsten war die (Lokal-) Politik kaum Thema bei den Wagen. Lediglich der sich zum Dauerstreit entwickelnde Konflikt um die Ausschreibung der AVV-Buslinien war der ASG Griesbeckerzell einen Wagen wert - einem der schönsten des Umzugs. Dafür schaffte es die Bundeswehr gleich zweimal in den Umzug, der Berliner Flughafen ist natürlich ein dankbares Thema, und die KLJB Affing war der Meinung, was die Schotten können, könnten die Bayern schon lange und forderte die Unabhängigkeit des Freistaates.

Ansonsten war der Umzug unpolitisch, was in Zeiten wie diesen auch verständlich sein mag. Wenigstens für zwei Stunden sollen die Krisen und Kriege mal vergessen werden, dachten sich offensichtlich viele Gruppen und investierten ihre Fantasie in harmlosere Themen.

Wie das im kommenden Jahr aussehen wird, das weiß niemand zu sagen. Sicher ist aber, dass es wieder einen Faschingsumzug geben wird, sicher ist auch, dass wieder viele Tausend Närrinnen und Narren den Weg ins verrückte Dorf finden werden.

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Von Berndt Herrmann
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