Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 31.01.2015 12:00

Von Kentucky nach Edenried

Konrad Naßl  (links) und Hermann Winkler, die Autoren der Ortschronik über Edenried, Pfaffenzell und Neuhausen. 	Foto: Veronika Haidalin (Foto: Veronika Haidalin)
Konrad Naßl (links) und Hermann Winkler, die Autoren der Ortschronik über Edenried, Pfaffenzell und Neuhausen. Foto: Veronika Haidalin (Foto: Veronika Haidalin)
Konrad Naßl (links) und Hermann Winkler, die Autoren der Ortschronik über Edenried, Pfaffenzell und Neuhausen. Foto: Veronika Haidalin (Foto: Veronika Haidalin)
Konrad Naßl (links) und Hermann Winkler, die Autoren der Ortschronik über Edenried, Pfaffenzell und Neuhausen. Foto: Veronika Haidalin (Foto: Veronika Haidalin)
Konrad Naßl (links) und Hermann Winkler, die Autoren der Ortschronik über Edenried, Pfaffenzell und Neuhausen. Foto: Veronika Haidalin (Foto: Veronika Haidalin)

Nach der Festschrift, die 2009 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Schützenvereins Almenrausch Edenried erstellt worden war, kam für Schützenmeister und Vorstand Ignaz Oswald der Wunsch nach mehr Geschichten über seine Heimat auf. Ehrenamtlich sammelten Konrad Naßl und Hermann Winkler fleißig Geschichten und Fotos der Orte Edenried, Pfaffenzell und Neuhausen. Einige reichen sogar bis an das Ende des 18. Jahrhunderts zurück.

Die Materialien fanden sie unter anderen im Diözesanarchiv Augsburg, im Stadtarchiv Aichach, bei Verwandten, Nachbarn und Bekannten. Auch das Wissen des Hobby-Heimatforschers Winkler fand in der Ortsgeschichte reichlich Platz. Gute Verbindungen zu den Familien im Ort spielten beim Sammeln eine wichtige Rolle, denn ohne diese wären die vielen Familiengeschichten in der Chronik nicht umsetzbar gewesen.

„Dieses Buch ist eine gute Möglichkeit, in die alte Ortsgeschichte zu blicken und vielleicht sogar die ein oder andere vergessene Verwandtschaftsbeziehung zwischen Familien zu entdecken. Das sind wie Teile eines Puzzles, die sich fügen”, so Naßl.

Während der Recherchen ergab sich aus zufälligen Ereignissen eine weitere unerwartete „Materialquelle”: Peter Hasselbacher. Er reist seit mehreren Jahren regelmäßig aus Kentucky an, um mehr über seine Familiengeschichte zu erfahren, die ihn bis nach Edenried führte. Dort wurde er zur Familie Naßl geschickt, in der Hoffnung mehr über seine Vorfahren erfahren zu können. Ihm wurde geholfen, alte Aufzeichnungen aus Kirchenbüchern der Gegend zu entziffern und im Gegenzug bot Hasselbacher einen Einblick in seine vollständige Sammlung alter Bücher an, die er auf einer CD mitbrachte. Diese nicht alltägliche Begegnung wurde ebenfalls im Buch festgehalten.

Die Ortsgeschichte umfasst Berichte von der Landschaft, über die Zustände während verschiedener Kriege bis hin zu Schul- und Familiengeschichten, auch die der Heimatvertriebenen, von denen viele ihr neues zu Hause in Edenried gefunden haben. Interessant sind auch die Erzählungen und überlieferten Sagen, wie die von Begegnungen mit feurigen, kopflosen Hunden im finstren Wald, oder umherirrende Geister, die wegen Versetzen eines Grundsteines ihre Ruhe nach dem Tod nicht finden konnten.

Nach etwa sechs Jahren aufwendiger Recherchen, stundenlangem Entziffern von Handschriften und Dokumentieren, ist das Werk, das 191 Seiten und sehr viele Bilder umfasst, im Dezember 2014 zum 105-jährigen Gründungsfest des Schützenvereins vorgestellt worden. Da die erste Auflage schnell vergriffen war, kann man sich ein Exemplar der nächsten Ausgabe beim Schützenmeister Ignaz Oswald Telefon 08207/8405 vorbestellen.


Von AZ-Praktikant-Red AZ-Praktikant-Red
north