Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.11.2014 12:00

Vereine sollen helfen, Kinder zu schützen

Sporttreibende Kinder  in Vereinen sollen vor sexuellem Missbrauch geschützt werden, indem Übungslkeiter künftig ein Führungszeignis vorweisen. Im Landkreis Aichach-Friedberg soll das nach dem Regensburger Modell geschehen. 	Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Sporttreibende Kinder in Vereinen sollen vor sexuellem Missbrauch geschützt werden, indem Übungslkeiter künftig ein Führungszeignis vorweisen. Im Landkreis Aichach-Friedberg soll das nach dem Regensburger Modell geschehen. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Sporttreibende Kinder in Vereinen sollen vor sexuellem Missbrauch geschützt werden, indem Übungslkeiter künftig ein Führungszeignis vorweisen. Im Landkreis Aichach-Friedberg soll das nach dem Regensburger Modell geschehen. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Sporttreibende Kinder in Vereinen sollen vor sexuellem Missbrauch geschützt werden, indem Übungslkeiter künftig ein Führungszeignis vorweisen. Im Landkreis Aichach-Friedberg soll das nach dem Regensburger Modell geschehen. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Sporttreibende Kinder in Vereinen sollen vor sexuellem Missbrauch geschützt werden, indem Übungslkeiter künftig ein Führungszeignis vorweisen. Im Landkreis Aichach-Friedberg soll das nach dem Regensburger Modell geschehen. Foto: Archiv (Foto: Archiv)

Im Landkreis Aichach-Friedberg jedenfalls hat man sich mit den beteiligten Vereinen und Gemeinden darauf verständigt, das Regensburger Modell anzuwenden. Dazu fand gestern im Landratsamt ein Pressegespräch statt, an dem der Leiter des Jugendamts, Bernd Rickmann, die Juristin und Leiterin der Abteilung „Kommunales und Soziales”, Imme Strauch, die Kreisvorsitzende des BLSV (Bayerischer Landessportverband), Brigitte Laske, ihr Ehemann und Vorsitzender des TSV Aichach, Klaus Laske, sowie der Dritte Aichacher Gauschützenmeister Peter Schwaiger teilnahmen.

Das Regensburger Modell zielt darauf, dass sich nicht der Verein das erweiterte Führungszeugnis vorlegen lassen muss, sondern die Gemeinde, in der der Übungsleiter seinen Wohnsitz hat. Die Kommune wiederum stellt dann ein Schreiben aus, dass die Person nicht einschlägig vorbestraft ist, also nicht bereits wegen sexuellen Missbrauchs, Verletzung der Fürsorge- und Aufsichtspflicht, exhibitionistischer Taten oder der Verbreitung pornografischer Schriften verurteilt ist. Dieses Testat soll alle fünf Jahre erneuert werden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen sei man über die Verständigung sehr froh, erklärte TSV-Vorsitzender Klaus Laske. Andernfalls hätten die Vereine einen Zuständigen bestimmten müssen, der die erweiterten Führungszeugnisse abnimmt und prüft. In dem vom Bundeszentralregister ausgestellten Schriftstück könnten aber auch andere Vorstrafen vermerkt sein, wie Steuerhinterziehung oder Diebstahl. Über diese wüsste der Vereinsmitarbeiter dann im Fall der Fälle Bescheid, obwohl sie kein Grund wären, einen Jugendleiter nicht mit Kindern arbeiten zu lassen.

Bei dem Pressegespräch lobten alle Beteiligten die reibungslose und unkomplizierte Kooperation im Landkreis bei der Erarbeitung der Umsetzungsschritte. Auch das Okay der Gemeinden, auf das man beim Regensburger Modell angewiesen war, erfolgte einstimmig. Hätten die Bürgermeister sich quergestellt, wäre die Arbeit komplett in Händen der Vereine gelegen.

Unbeantwortet blieb gestern allerdings die Frage, ab wann Jugendleiter beziehungsweise Betreuer oder Trainer ihr erweitertes Führungszeugnis vorgelegt haben müssen. „Einen Stichtag gibt es nicht”, erklärte Bernd Rickmann. Auch die Tatsache, dass keine Behörde oder Stelle dafür zuständig ist, zu kontrollieren, ob der Verein seiner neuen Pflicht zum Schutz der Kinder und Jugendlichen nachgekommen ist, lässt folgern, dass es letztlich auf die Verbände und Vereine ankommen wird. Sind sie schlimmstenfalls nicht bereit, den Aufwand zu betreiben, ihre Trainer und Übungsleiter anzuhalten, das Führungszeugnis vorzulegen, drohen bislang keine Folgen. Auf Nachfrage erklärte Imme Strauch zwar, dass es die Möglichkeit gebe, Fördergelder zu kürzen. „Wir hoffen aber stark auf die breite Beteiligung der Vereine”, stellte die Juristin klar. Im Landkreis Aichach-Friedberg gibt es 91 Schützen-, 116 Sportvereine, in denen 834 Übungsleiter-Volllizenzen und 160 Zusatzlizenzen verzeichnet sind.


Von Tanja Marsal
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