Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 31.03.2011 16:53

Kein Tausch mit Affing

<p>  <h2>  <p>Nordumgehung </p>  <p>als Ergänzung für Unterführung </p>  </h2>  </p>
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Wie mehrfach berichtet, findet sich Affing dort überraschend auf einem der „Reserveplätze“ wieder, für die eine Realisierung im Grunde erst ab 2021 vorgesehen ist. Dies, obwohl die Planung bereits bei der Regierung von Schwaben liegt, während Aichachs Nordumfahrung bis dato nur ein eher vager Strich auf der Landkarte ist. Dass letztere innerhalb des Pensums der ersten Dringlichkeit – Ausbau bis 2020 – tatsächlich gebaut wird, hält Michael Kordon, Leiter des Bereichs Straßenbau am Staatlichen Bauamt in Augsburg, für „wenig wahrscheinlich“. Sachlich, aber sehr wohl mit Engelszungen, versuchte Kordon die Stadträte davon zu überzeugen, dass ein Tausch nur ein gefühlter Nachteil, keineswegs ein tatsächlicher sei. Angesichts mehrerer anderer anstehender Großprojekte könne man in Aichach nicht ernsthaft davon ausgehen, ein weiteres in den nächsten zehn Jahren angehen zu können. Auf Kordons Liste stehen zunächst die Bahnunterführung nach Oberbernbach, die Staatsstraße 2045 von Pöttmes nach Grimolzhausen, die 2047 von Klingen in Richtung Wollomoos sowie die Ortsumgehung Gundelsdorf. Davon abgesehen müsse man alles tun, um mit dem vierstreifigen Ausbau der B 300 in Richtung Dasing voranzukommen.

Auch Rudi Fuchs warb um Unterstützung. Er verstehe die Sorgen der Aichacher, sachlich betrachtet habe man innerhalb der nächsten Jahre aber keine realistische Chance.

Es half alles nichts. Aichachs Stadträte waren skeptisch. Vielleicht sei Affings Nordumfahrung ja doch noch nicht in trockenen Tüchern, verwies Heinrich Glöckner (SPD) auf die heftigen Debatten unter den verschiedenen Bürgerinitiativen um die richtige Trassenführung. Raymund Aigner (CSU) erinnerte an die vielen Jahre, in denen bereits vergeblich über eine dringend notwendige Entlastung Oberbernbachs diskutiert werde, und Georg Robert Jung (Freie Wähler) unterstrich den Zusammenhang zwischen der Bahnunterführung und einer Nordumgehung. Die Unterführung alleine bringe kein einziges Auto weg, mache den Verkehr lediglich flüssiger. Den Einwand Kordons, dass die Nordumfahrung nach einer im Jahre 2000 durchgeführten Untersuchung angesichts eines hohen Ziel- und Quellverkehrs lediglich bedingt Linderung verspricht – von damals prognostizierten 19 500 Fahrzeugbewegungen am Tag würden sich demnach nur 5100 auf Aichach-Nord verlagern –, ließen die Stadträte nicht gelten. Jede Entlastung sei willkommen.

Bürgermeister Klaus Habermann versuchte einen Königsweg ins Spiel zu bringen: Könnte man Aichach eine feste Zusage machen, wann mit der Planung für die Nordumfahrung begonnen wird, dann fiele ein Tausch wesentlich leichter, wäre Affing und Aichach geholfen. Michael Kordon machte zwar mehrfach deutlich, dass der Reserveplatz keineswegs eine Versenkung des Projektes auf immer und ewig bedeute und sich nach Lage der Dinge für die Paarstadt kein Zeitverlust ergebe, auf eine Jahreszahl, so wie sie unter anderem Helmut Beck (CSU) einforderte, wollte und konnte sich der Baudirektor aber nicht festnageln lassen. So fiel die Abstimmung am Ende erwartungsgemäß deutlich gegen einen Tausch aus. Lediglich Magdalena Federlin (Grüne) war anderer Meinung, wobei ihr Votum im Grunde nichts mit Affings Umfahrung zu tun hatte. Federlin sprach sich vielmehr grundsätzlich gegen eine Nordumgehung von Aichach durch die wertvollen Paarauen aus. Dadurch werde ein wichtiges Naturschutz- und Naherholungsgebiet zerstört.

Wie Rudi Fuchs erklärte, sei der anvisierte Tausch mit Aichach durch das Votum des Stadtrates erledigt. Der Regionale Planungsverband müsse zwar noch beraten, er entscheide allerdings nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg. Der Affinger Bürgermeister will den Kampf um seine Umgehung dennoch nicht aufgeben. Wie er am Rande der Sitzung ankündigte, wolle er nun auf Landtagsebene aktiv werden.


Von REdler
north