Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.01.2019 12:00

Ideenwerkstatt mit Kreislauf

Derzeit leben in Blumenthal 42 Erwachsene und 18 Kinder. In den Betrieben arbeiten zehn Bewohner, zehn haben ihre Betriebe hier (zum Beispiel den Tac-Verlag oder Ateliers), einige kümmern sich um die Erziehung der Kinder - „etliche Männer”, betont Horack -, zwei arbeiten im Waldkindergarten. In Gastwirtschaft und Hotel gibt es 30 Arbeitsplätze im Winter, im Sommer rund 50. Das Hotel laufe zufriedenstellend, es sei zu 60 Prozent ausgelastet und zählt etwa 1000 Übernachtungen im Monat, gibt der Geschäftsführer einen kleinen Einblick.

Dafür, dass alles rund läuft, sorgen einige Arbeitskreise. Die „soziale Gruppe” kümmert sich um Themen des Miteinanders - wie Gemeinschaftsbildung - und den Umgang miteinander, sie kümmern sich um das, was gemeinhin „soziale Hygiene” genannt wird. Das „lebendige Miteinander” werde trotz unterschiedlicher Standpunkte und freilich auch Konflikten getragen von Vielfalt, Verbundenheit und Vertrauen, schildert Horack. Denn allen Bewohnern gemeinsam sei eine bestimmte Haltung im und zum Leben, die wiederum viel zu tun hat mit dem, was unter Nachhaltigkeit subsumiert wird.

Zum Thema Soziales zählt Horack auch das Carsharing, das es im Ansatz seit acht Jahren gebe. Weiter bilden die Blumenthaler Fahrgemeinschaften zur Schule, im „Sharing-Room” findet sich Aussortiertes, das noch verwendet werden kann - Kinderkleidung zum Beispiel oder eine ganze Reihe an DVDs. Daneben gibt es eine Werkstatt für alle, denn: „Ich brauche keine Bohrmaschine, ich brauche ein Loch in der Wand”, erklärt Horack ganz handfest. Weiter wird Bürobedarf zentral und von einer Firma, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, eingekauft.

Kunst und Kultur finden sich einerseits im vielfältigen Veranstaltungsprogramm, andererseits auch in den „Denkrichtungen” der Gemeinschaftsmitglieder sowie in der Tatsache, dass 17 Nationen in dem geschichtsträchtigen Fuggerschloss arbeiten. Dieses ist laut Horack „ein besonderer Ort”, man müsse darauf schauen, dass alle eine gesunde Umgebung vorfinden, Achtsamkeit sei ein Schlagwort, enkeltauglich leben und der Umgang mit den Flächen rund um die Anlage.


Von Ines Speck
north