Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.01.2019 12:00

Kein Platz für Nationalisten: Neujahrsempfang der Aichacher SPD

Klaus Habermann   (Mitte) tritt noch einmal an. Das freut Fraktionschef Karl-Heinz Schindler und Ortsvereinsvorsitzenden Walter Jöckel. 	Foto: Alt (Foto: Alt)
Klaus Habermann (Mitte) tritt noch einmal an. Das freut Fraktionschef Karl-Heinz Schindler und Ortsvereinsvorsitzenden Walter Jöckel. Foto: Alt (Foto: Alt)
Klaus Habermann (Mitte) tritt noch einmal an. Das freut Fraktionschef Karl-Heinz Schindler und Ortsvereinsvorsitzenden Walter Jöckel. Foto: Alt (Foto: Alt)
Klaus Habermann (Mitte) tritt noch einmal an. Das freut Fraktionschef Karl-Heinz Schindler und Ortsvereinsvorsitzenden Walter Jöckel. Foto: Alt (Foto: Alt)
Klaus Habermann (Mitte) tritt noch einmal an. Das freut Fraktionschef Karl-Heinz Schindler und Ortsvereinsvorsitzenden Walter Jöckel. Foto: Alt (Foto: Alt)

Erst nachdem ein weiterer Tisch und etliche Stühle aufgestellt worden waren, fanden alle Gäste Platz. Das hatte es in den Vorjahren nicht gegeben. Habermann sagte, dieser Besuch entschädige fast für das magere Landtagswahlergebnis. Ortsvereins-Vorsitzender Walter Jöckel hatte keine Erklärung für den Andrang, sagte aber im Gespräch mit der AICHACHER ZEITUNG, schon bevor die Einladungen verschickt wurden, hätten sich einige Bürger bereits besorgt bei ihm erkundigt, warum sie keine bekommen hätten. Offenbar habe sich die Qualität des Büffets herumgesprochen, und im Gegensatz zu früheren Jahren habe es heuer auch keine Grippewelle gegeben.

Die SPD habe bei der Landtagswahl im Herbst 60 Prozent der Stimmen eingebüßt, sagte Schindler. Das gehe an die Existenz. Hinterher hätten ihm Leute gesagt, das habe die Partei nicht verdient, davon könne man aber nicht herunterbeißen. Schon in einer Reihe von Wahlen sei die SPD mehr abgestraft worden, als alle anderen Parteien, obwohl sie nach dem Scheitern der Jamaica-Koalition im Bund staatspolitische Verantwortung gezeigt habe. Eine Erklärung für das katastrophale Abschneiden war für ihn, dass sich die Gesellschaft immer mehr mit „vorschnell gefassten Meinungen” begnüge, statt sich mit dem schwierigen und komplizierten politischen Geschäft auseinanderzusetzen, was durch die sozialen Netzwerke gefördert werde. Er rief daher dazu auf, an der Europawahl im Mai teilzunehmen, aber nicht „Spaßvögel, Nationalisten und Chaoten” zu wählen.

Schindler gab bekannt, die Aichacher SPD sei dabei, eine neue Arbeitsgemeinschaft zu gründen, nämlich die der Jungsozialisten, die im Februar an die Öffentlichkeit treten werde. Bei der Geburtshilfe im Aichacher Krankenhaus werde die SPD nicht klein beigeben, kündigte er an. Habermann erinnerte in seiner Rede daran, dass die neue Landesregierung gleiche Lebensbedingungen in Großstädten wie auf dem flachen Land versprochen habe. Auch vom Landkreis und der Klinikleitung erwarte er Taten, damit die Geburtshilfe doch noch eröffnet werden kann.

Nachdem er sich zur erneuten Kandidatur entschlossen hat, gab Habermann umfangreichen Einblick in sein Amt. Ein Bürgermeister müsse pausenlos überall präsent sein und es stets allen recht machen, was aber niemals möglich sei. Diesen Beruf - für ihn der schönste der Welt - müsse man mögen - nicht jeder, der sich dafür bewerbe, ahne, was auf ihn zukommt, warnte er mögliche Mitbewerber.

Ein Großteil seiner Ausführungen war den Errungenschaften der Stadt seit 1999 gewidmet. Aichach habe sich verändert und weiter entwickelt, resümierte Habermann. Sein Ausblick auf 2019 fiel deutlich knapper aus: Die städtischen Mittel werden nach seinen Worten wieder knapp und die Konjunkturaussichten dabei unsicher sein. Aber er spüre Sympathie und Akzeptanz für seine Arbeit und sei überzeugt, dass man gemeinsam noch viel erreichen könne.

Habermann wie auch Schindler und Jöckel lobten das ausgeprägte freiwillige Engagement in Aichach in Vereinen und Verbänden. Der Neujahrsempfang wird traditionell auch genutzt, Ehrenamtliche einzuladen und ihnen dafür Dank abzustatten. Geburtshilfe: SPD will nicht klein beigeben


Von Robert Edler
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