Bitzl bleibt allerdings Vorsitzende des Trägervereins des Tierheims (Verein gegen Tierversuche und Tierquälerei), den sie selbst im Jahr 1987 gegründet hat. Das wurde bei einer Mitgliederversammlung beschlossen, bei der sich die Mehrheit dafür entschieden hat, den aktuellen - aus fünf Personen bestehenden - Vorstand beizubehalten. In einem Antrag wurde Bitzls Absetzung als Vereinsvorsitzende gefordert. Die Amtsenthebung scheiterte. „Sie sind mit Pauken und Trompeten dahingesegelt”, sagt Bitzl, die sich über das Signal ihrer Unterstützer freut. Laut Bitzl waren von 81 anwesenden Mitgliedern nur 20 für eine Absetzung, der Rest dagegen. Diese Zahlen bestätigt auch Rechtsanwältin Dr. Corinna Remmele, die die Vereinsversammlung vor zehn Tagen leitete. Die Augsburger Juristin ist Fachanwältin für Vereinsrecht und wurde gebeten, das Treffen zu moderieren, um zum einen alle Formalien einzuhalten und zum anderen die Sitzung in einem vernünftigen Rahmen ablaufen zu lassen. Zuletzt gab es immer wieder Vorwürfe gegen Gerlinde Bitzl. Unter anderem werden die hygienischen Zustände im Tierheim kritisiert. Bitzl indes fühlt sich bereits seit Jahren von bestimmten Personen an den Pranger gestellt. Im Oktober wurde sie vor dem Aichacher Amtsgericht wegen Tierquälerei zu einer Geldstrafe verurteilt. Richter Walter Hell sah er als erwiesen an, dass zwei Hunde in der Vergangenheit nicht richtig behandelt wurden und deswegen unnötig Schmerzen erleiden mussten. Bitzl hat Berufung gegen das Urteil eingelegt und sich vor allem darauf berufen, lediglich die Ratschläge und Anweisungen der damaligen Tierärztin befolgt zu haben. Von Tanja Marsal