Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.11.2018 12:00

Grundstein für eine bessere Perspektive

Die Schautafeln und Infostände   waren bei der Matinee gestern im Cineplex dicht umlagert. Viele Aichacher kamen, um sich zu informieren.
Die Schautafeln und Infostände waren bei der Matinee gestern im Cineplex dicht umlagert. Viele Aichacher kamen, um sich zu informieren.
Die Schautafeln und Infostände waren bei der Matinee gestern im Cineplex dicht umlagert. Viele Aichacher kamen, um sich zu informieren.
Die Schautafeln und Infostände waren bei der Matinee gestern im Cineplex dicht umlagert. Viele Aichacher kamen, um sich zu informieren.
Die Schautafeln und Infostände waren bei der Matinee gestern im Cineplex dicht umlagert. Viele Aichacher kamen, um sich zu informieren.

Aenne Rappel, Vorsitzende und Motor der Aichacher Jemenhilfe, freute sich „riesig”, dass so viele Besucher kamen. Im Foyer waren Infostände aufgebaut, eine Bildergalerie zeigte bis auf die Knochen abgemagerte Kinder und zerbombte Häuser. Karten wurden angeboten, die Mädchen und Buben im Jemen gemalt haben. Mit einiger Fantasie erinnerten sie an Antilopen und Emus, aber durchaus ansprechend. Es gab Bücher und Broschüren, und natürlich auch leckere Kuchen und heißen Kaffee. Petra Rappel, die Tochter von Aenne Rappel, gab hinter dem Infostand gerne Auskunft. „Es schaut schlimm aus im Jemen, alles liegt in Schutt und Asche”, erklärte sie. Bei Telefonaten in den Jemen könne man im Hintergrund sehr oft Gewehrschüsse und Bomben hören.

Daher gab es für Aenne Rappel keinen Grund, das Jubiläum mit ausgelassener Freude zu feiern, aber auch nicht ganz ohne Fröhlichkeit. „Es gab steinige Jahre. Aber wir haben Stein für Stein beiseite geschafft”, betonte Rappel. Sie dankte ausdrücklich ihren Mitstreitern: „Ohne sie wäre ich verloren.”

Mit Dias zeigte sie die zerstörten Häuser und Landschaften in und um Taizz. Es gebe kein Geld für Lebensmittel oder Medikamente, berichtete sie. „Die Familienväter verkaufen deshalb ihr Mobiliar oder plündern. Es herrscht pure Anarchie.” Man müsse für 80 Waisenkinder im Krankenhaus und 20 Mitarbeiter sorgen. „Dafür müssen wir jeden Monat 7000 Euro überweisen”, erklärte Aenne Rappel und bat um großzügige Unterstützung.

Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hatte Entwicklungsminister Gerd Müller übernommen. Wegen anderer Termine konnte er zur Matinee nicht selber kommen. Der ehemaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Iris Eberl war es aber „eine Ehre”, sein Grußwort zu verlesen. „Mit der Grundsteinlegung für das Krankenhaus haben Sie auch den Grundstein für bessere Gesundheit, weniger Leid und bessere Perspektiven gelegt”, ließ Minister Müller übermitteln. Er sprach Aenne Rappel seinen „Dank und Hochachtung” für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement aus. Das löste großen Applaus bei den aufmerksamen Zuhörern aus. Müller versprach ferner, dass die Bundesregierung die Entwicklungshilfe im Jemen nicht eingestellt habe, sondern weiterhin Projekte unterstützen werde.

Im Obergeschoss wurden Engelchen für den Christbaum, Nikoläuse und Rentiere aus Porzellan feilgeboten. Viele Besucher fanden ein schönes Weihnachtsgeschenk, mit dem sie nebenbei auch den notleidenden Mädchen und Buben im Jemen Hilfe schenkten. Heimische Künstler, wie die Aichacherin Thekla Ullmann, Paulus Glaswinkel oder der Augsburger Friedrich Kuhn, stellten einige ihrer Werke zur Versteigerung zur Verfügung. Insgesamt 30 Bilder mit einem Mindestgebot zwischen 80 und 400 Euro wechselten den Besitzer..

Befürchtungen, Aenne Rappel könnte die PS-Zahl ihres Motors für die Jemenhilfe zurückfahren, zerstreute die Vorsitzende unmissverständlich: „Sie können sicher sein, wir machen weiter. Und Sie können sicher sein, dass Ihr Geld genau dahinkommt, wo es gebraucht wird.” Aenne Rappel: „Es gab steinige Jahre. Aber wir haben Stein für Stein beiseite geschafft”


Von Nayra Weber
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