Einst rollten Gütertransporte zur Beckmühle auf den Brückengleisen, künftig sollen also Fußgänger und Radler flanieren und die Aussicht genießen können. Die Pläne des Architekturbüros Brugger bestechen dabei nicht nur durch die Leichtigkeit einer horizontalen Sprossung, sondern auch durch die Reminiszenz an die Vergangenheit. Die Widerlager der Brücke samt Graffitibemalung sollen ebenso erhalten werden wie die Schienen samt Eisenbahnschwellen. Die sind wohl noch in einem guten Zustand, lediglich ein Teil davon müsse ausgetauscht werden, wie Planerin Ulrike Hörl erklärte. Das 1,20 Meter hohe Geländer wird aus Cortenstahl angefertigt und soll zum „rostigen” Charme beitragen. Ein dreiteiliges Bodenblech ist notwendig, um die Gleise sichtbar zu belassen, der Fahrbahnbelag wird aus einer Mischung aus Quarzsand und Kunstharz erstellt, um sich so dem bereits vorhandenen Fuß- und Radlweg zur Brücke anzupassen.
Die Kostenschätzung beläuft sich auf knapp 190 000 Euro, wobei man hofft, bei der Ausschreibung im Winter vielleicht einen etwas günstigeren Preis zu bekommen. Die Bauausschuss-Mitglieder waren angetan von der Planung. Lediglich Erol Duman (BZA) votierte dagegen. Er hätte gerne noch nach einer Möglichkeit suchen lassen, wie man die Bahnschwellen nicht nur seitlich, sondern auch von oben hätte sichtbar machen können. Geprüft werden muss noch, ob die Kunstharz-Quarzmischung auch winterdiensttauglich ist.
Das Brückengeländer orientiert sich an der bereits bestehenden kleinen Brücke im Stadtpark. Mittelfristig soll es auch für die Fußgängerbrücke über die Paar bei Unterschneitbach zum Einsatz kommen, um dem Grünzug Paar ein einheitliches Bild zu geben. Auch dort steht noch ein barrierefreier Ausbau auf der Agenda.
Apropos Agenda: In nichtöffentlicher Sitzung vergab der Ausschuss den Planungsauftrag für die noch ausstehende Gestaltung des Abschnittes vom Stadtgarten bis zum Paar-Düker an das Büro Brugger. Auch dort will Aichach bis zur Bayerischen Landesausstellung glänzen und die zahlreichen Besucher aus ganz Bayern zu einem erholsamen Spaziergang in (fast) freier Natur einladen.