Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.09.2018 12:00

Übung: Bombenalarm am Aichacher Krankenhaus

Am Samstagvormittag heulten die Martinshörner in der Stadt: Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, THW, die Justizvollzugsanstalt und das Personal der Klinik an der Paar, nutzten die einmalige Chance, das Krankenhaus zu evakuieren. Für die Planer um den Abteilungsleiter im Fachbereich Sicherheit und Katastrophenschutz am Landratsamt Aichach-Friedberg, Markus Pettinger, war die Übung eine logistische Herausforderung. Rund sieben Monate erarbeiteten seine Mitarbeiter ein Szenario, in dem der Evakuierungsablauf genauestens festgelegt wurde.

Sein Mitarbeiter Sven Korper löste mit einer Bombendrohung um 7.36 Uhr den Übungseinsatz aus. Viele Retter aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus aus Augsburg und Schrobenhausen - letztendlich waren es über 200 Einsatzkräfte - eilten an den Einsatzort. Damit es am Übungsort kein Chaos gibt, wurden von den Rettungskräften die Bereitstellungräume vor Ort angefahren.

Routiniert erkundeten die Führungskräfte, Polizei und Feuerwehr die Lage und die Fachleute drangen mit schwerem Atemschutz in die mit Nebelmaschinen verrauchte Station im Obergeschoss vor. Dem Klinikpersonal wurde dabei eindrücklich verdeutlicht, wie schnell man sich in verrauchten Bereichen nicht mehr orientieren kann, auch wenn man darin schon Jahrzehnte gearbeitet hat.

Der Umgang mit den Klinikbetten war für die Feuerwehrler bei der Übung erkennbar Neuland. Insgesamt mussten 22 Patienten, gespielt von Pflegeschülern des Krankenhauses, über die Flure und das Treppenhaus geborgen werden. Denn Aufzüge dürfen im Brandfall nicht benutzt werden. Die patientenschonende Evakuierung auf Matratzen erforderte einen hohen Kraftaufwand.

Alle Patienten kamen im Krankenhauspark auf einen Sammelplatz, wo sie schließlich vom Rettungsdienst zunächst in die TSV-Turnhalle und danach in die weiteren Krankenhaus-Standorte gebracht wurden.

Die Koordinatoren der Evakuierungsübung unter der Führung von Kreisbrandrat Christian Happach waren zufrieden, das Zusammenwirken war gut abgestimmt.


Von Verena Heisserer
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