Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.09.2018 12:00

Riesenfest mit Verlobung

Gespieltes Mittelalter   mit echter Verlobung. 	Foto: beh (Foto: beh)
Gespieltes Mittelalter mit echter Verlobung. Foto: beh (Foto: beh)
Gespieltes Mittelalter mit echter Verlobung. Foto: beh (Foto: beh)
Gespieltes Mittelalter mit echter Verlobung. Foto: beh (Foto: beh)
Gespieltes Mittelalter mit echter Verlobung. Foto: beh (Foto: beh)

Das Organisationsteam war eingeweiht, deshalb stand auf der Bühne 2 am Unteren Stadtplatz, wo der Aichacher Stadtarchivar Christoph Lang den Umzug moderierte und mit Kaisern wie Maximilian I. und Karl V. auf Du und Du stand, ein Mikrofon. Von dort machte dann der „Markgraf zu Tandern” seiner „Eleonore zu Schwarzenberg” einen Heiratsantrag. Der war „echt”, nicht Bestandteil der Show, und führte sofort zu echten Tränen der Rührung bei der Erwählten - während der wackere Ritter große Mühe beim Kniefall in der schweren Rüstung hatte. Das Aichacher Mittelalterfest legt eben Wert auf Authentizität...

Rund 70 Gruppen mit mehr als 1100 Teilnehmern zogen in einem etwa einen Kilometer langen Zug gestern bei - wieder einmal - bestem Spätsommerwetter durch die Stadt, die, wie während der gesamten drei Tage, von einer besonderen Atmosphäre geprägt war: die anderen Gerüche der vielen Feuer, Grills und Brutzelpfannen, die mittelalterlich Gewandeten, die so zahlreich wie nie waren, die besonderen Klänge der Trommler, Fanfarenbläser, Schalmeien und Dudelsäcke. Und statt der notorischen Autos konnte es sein, dass einem ein Kamel entgegenkam.

Mehr als gut besucht waren auch die vielen Vorführungen von Musikgruppen, Rittern, Hexen, Theaterspielern und vielem mehr. Vor allem am Samstagabend war die Innenstadt voll, „wie auf der Wiesn”, sagten Besucher, meinten das aber alles andere negativ. Denn die Stimmung blieb stets friedlich (siehe auch Bericht unten).

Nicht nur viele der Teilnehmer und Fieranten kommen aus der weiteren Umgebung, auch immer mehr Gäste reisen mittlerweile extra zu den Markttagen an. Die Aichacher Veranstaltung hat in der Szene längst einen ganz besonderen Ruf, noch am Freitag, so berichtete Marktmeisterin Martina Baur, seien extra Stände für kurzfristig angereiste Händler aufgebaut worden - im Mittelalter war man eben flexibel. 117 waren es dann insgesamt.

Was zunächst als singuläres Fest 1997 erstmals stattfand, ist längst, so der „edle Bürgermeister Klaus”, zu einem Alleinstellungsmerkmal geworden: „ein Riesenfest”. Deutlich mehr 50 000 Besucher, so schätzten die Veranstalter, waren nach Aichach gekommen. Die Wiederholung 2021 steht außer Frage.


Von Berndt Herrmann
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