Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.08.2018 12:00

Man spricht deutsch: Integration macht Fortschritte

Fast alle Kinder  von Migranten besuchen im Wittelsbacher Land Kindergärten, Schulen oder Horte.	Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Fast alle Kinder von Migranten besuchen im Wittelsbacher Land Kindergärten, Schulen oder Horte. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Fast alle Kinder von Migranten besuchen im Wittelsbacher Land Kindergärten, Schulen oder Horte. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Fast alle Kinder von Migranten besuchen im Wittelsbacher Land Kindergärten, Schulen oder Horte. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Fast alle Kinder von Migranten besuchen im Wittelsbacher Land Kindergärten, Schulen oder Horte. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)

„Eine Versachlichung tut Not”, sagt Pressesprecher Wolfgang Müller in Hinblick auf die überhitzte Migrationsdebatte der vergangenen Wochen. „Genau dazu trägt der Integrationsbericht bei.” In eine ähnliche Kerbe schlägt Landrat Klaus Metzger: „Es gibt eine gefühlte Wahrheit, wie etwas läuft und eine objektive. In dem Bericht geht es um Zahlen und Effekte.” Sie bilden einerseits die künftige Arbeitsgrundlage, und zeigen andererseits, wie es gerade läuft.

Und es läuft gut, wie die Ergebnisse der Sprachkurse - und nicht nur sie - zeigen. Weil die Geflüchteten zumeist mehrere aufeinanderfolgende Kurse besuchen, ist auch das Sprachniveau gestiegen. Mehr noch: „In ein oder zwei Jahren wird niemand mehr in einem A1-Kurs sein”, erklärt Goran Ekmescic. In diesen A1-Kursen lernen die Teilnehmer die elementarsten Äußerungen, etwa „Ich habe Hunger”. Im Folgekurs A2 wird bereits das Sprechen über das alltägliche Leben gelernt und geprüft. Ein Viertel aller Geflüchteter hat inzwischen schon die nächsthöheren Kurse, B1 bis C1 absolviert.

Die Inanspruchnahme der Angebote zur Kindertagesbetreuung von den ganz Kleinen bis zu den Jugendlichen liegt in allen Altersgruppen nur minimal unter der des restlichen Bevölkerungsdurchschnitts. Damit können die Kinder in Krippen, Kindergärten und Horten sowohl schnell und früh die Sprache als auch die Kultur kennenlernen. Dazu kommt eine Vielfalt an Sprachfördermöglichkeiten rund um den Schulbetrieb (siehe Infokasten).

Das zeitigt Erfolg: Seit 2014 haben die Berufsschulen im Wittelsbacher Land 300 Geflüchtete unterrichtet und beim Übergang in Arbeit und Ausbildung begleitet. Darüber hinaus konnten die Berufsintegrationsjahrgänge, die im Sommer 2017 und im Frühjahr 2018 fertig geworden sind, zur Hälfte in Arbeit, Ausbildung oder in ein sechs- bis zwölfmonatiges Betriebspraktikum vermittelt werden. Knapp drei Viertel von ihnen haben einen Mittelschulabschluss geschafft. Umgekehrt ist ein knappes Drittel der Absolventen beim Jobcenter arbeitslos gemeldet. Die Abbrecherquote liegt bei zehn Prozent.

Spürbar vorangekommen ist die Bearbeitung der Asylanträge. Während Anfang 2017 noch 638 Menschen auf die Entscheidung über ihre Anträge wartete, waren es Anfang 2018 nur noch 117. Das bedeutet, dass inzwischen fast zwei Drittel aller hier lebenden Geflüchteten anerkannt sind, ein knappes Drittel wird geduldet - der Rest wartet noch auf eine Entscheidung.

Auf jeden Fall stagniert die Zahl der neu ankommenden Geflüchteten im Landkreis bei zwei bis fünf pro Woche. Im Jahr 2015 lag diese Zahl bei bis zu 65.

Die komplette Erhebung kann auf der Homepage des Landratsamts eingesehen werden. Wer den Suchbegriff „Integrationsbericht” eingibt, findet ihn auf der Trefferseite unter „Publikationen”. Berufsschulen vermitteln in Arbeit und Ausbildung


Von Carina Lautenbacher
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