Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.07.2018 12:00

Mehr Bienen durch Lehrbienen

Das neue Gebäude des Lehrbienenstands  am Grubet dient dem Praxisunterricht für die Imker. Zwölf Bienenstöcke können hier untergebracht werden.
Das neue Gebäude des Lehrbienenstands am Grubet dient dem Praxisunterricht für die Imker. Zwölf Bienenstöcke können hier untergebracht werden.
Das neue Gebäude des Lehrbienenstands am Grubet dient dem Praxisunterricht für die Imker. Zwölf Bienenstöcke können hier untergebracht werden.
Das neue Gebäude des Lehrbienenstands am Grubet dient dem Praxisunterricht für die Imker. Zwölf Bienenstöcke können hier untergebracht werden.
Das neue Gebäude des Lehrbienenstands am Grubet dient dem Praxisunterricht für die Imker. Zwölf Bienenstöcke können hier untergebracht werden.

Der Imkerverein hat eine Förderung der Europäischen Union aus dem Leaderprogramm für das Projekt erhalten. Auch die Sparkasse Aichach-Schrobenhausen legte eine Spende drauf. Schließlich wird nicht nur das Vereinsleben bereichert, sondern auch noch aktiver Naturschutz betrieben.

Vor allem diese Leistung des Imkervereins hoben die Festredner hervor. Sie sprachen über die Bedeutung der Bienen und Insekten für das Ökosystem und das Leben der Menschen ganz generell. Wolle man etwas für Bienen tun, solle man für mehr Blüten sorgen. Das Zusammenwirken von Imkern und anderen Naturschutzinstanzen ist dem Vorsitzenden des Aichacher Imkervereins, Gregor Zach, wichtig. „Vor 20 Jahren waren die Windschutzscheiben voll von Insekten. Es sind gravierende Veränderungen in der Umwelt zu beobachten”, so der Vorsitzende.

Die öffentliche Debatte und das Engagement der Imker scheinen zu wirken: Der Verein musste aufgrund der vielen Kursanmeldungen schon eine Warteliste einführen, wobei andere Ortsvereine immer wieder wertvolle Hilfe leisteten, wie Zach erklärte. Während Landrat Klaus Metzger von einer „wichtigen Aufgabe” sprach, zitierte Bürgermeister Klaus Habermann aus dem Roman „Die Geschichte der Bienen” der norwegischen Schriftstellerin Maja Lunde, die ihn „irgendwie nachdenklich stimme”. Habermann meinte: „Wir leben unser kleines Leben, als wären wir die ersten und letzten Menschen auf dem Planeten - ohne Rücksicht auf Verluste, ohne daran zu denken, wie wir mit der Natur und ihren Geschöpfen umgehen. Und ohne daran zu denken, welche Zukunft wir unseren Kindern und Kindeskindern hinterlassen. Sensibilität lautet das Zauberwort, das vielleicht die Türe in eine bessere, umweltbewusstere Zukunft öffnen könnte.” Der Imkerverein leiste gerade für diese Sensibilisierung einen bedeutenden Beitrag. Das Stadtoberhaupt dankte auch für die tatkräftige und sachkundige Unterstützung im neu aufgelegten städtischen Projekt „Biodiversität”.

Ministerialdirigent Friedrich Mayer vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium sprach von einer Erfolgsgeschichte, da nach langem Abwärtstrend die Zahl der Bienenvölker wieder zugenommen habe. Er verwies zudem auf den Bienengesundheitsdienst in Poing. Für Mayer steht die Biodiversität hoch im Kurs. „Wir nehmen den Insektenrückgang sehr ernst.” Für ihn ist der großflächige Maisanbau ein Diskussionspunkt. „Er lässt sich hinter viel Blühendem verbergen”, meinte Friedrich Mayer zur Monokultur. Man müsse auch wieder etwas „Unordnung” zulassen. Denn die Pflanzen blühen zu lassen um Haus und Hof, sei keine Schlamperei. „Jeder muss für sich schauen, was er machen kann.”

Der Kreisvorsitzende der Imker, Hubert Vogl aus Obergriesbach, informierte, dass im Landkreis Aichach-Friedberg in sieben Vereinen 500 Imker organisiert sind. Eine große Herausforderung sei die Ausbildung von jährlich 50 Jungimkern. „In diesem Haus sind wir wetterunabhängig”, freute sich Hubert Vogl. Anschließend segneten Stadtpfarrer Herbert Gugler und der evangelische Pfarrer Winfried Stahl das neue Gebäude des Lehrbienenstands. Die Besucher können jetzt auch ein Schaubeet mit bienenfreundlichen Pflanzen und einen Lehrpfad mit zwölf Stationen besuchen. Musikalisch wurde der Festakt von den Aichacher Stadtmusikanten umrahmt. Freiwillige bewirteten die Besucher.

Für den Vorsitzenden Gregor Zach war der Tag der Eröffnung des Erweiterungsbaus ein ganz besonderer. Er dankte allen, die den Bau ermöglichten. Sei es die Mithilfe im Rahmen der Verwirklichung der Finanzmittel aus dem Förderprogramm oder die tatkräftige Mitarbeit der Mitglieder, die viele Samstage opferten. „Ohne Unterstützung wäre das Gebäude wohl nicht existent.”


Von Ines Speck
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