Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.07.2018 12:00

Aichacherin und Pöttmeser Juniorbotschafter in den USA

Karina Meitinger  (linkes Bild, Mitte) wurde gestern im Aichacher Rathaus von Bürgermeister Klaus Habermann (linkes Bild, rechts) und Hansjörg Durz verabschiedet. Auch Martin Schmaus aus Pöttmes (rechts) geht für ein Jahr in die USA. 	Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Karina Meitinger (linkes Bild, Mitte) wurde gestern im Aichacher Rathaus von Bürgermeister Klaus Habermann (linkes Bild, rechts) und Hansjörg Durz verabschiedet. Auch Martin Schmaus aus Pöttmes (rechts) geht für ein Jahr in die USA. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Karina Meitinger (linkes Bild, Mitte) wurde gestern im Aichacher Rathaus von Bürgermeister Klaus Habermann (linkes Bild, rechts) und Hansjörg Durz verabschiedet. Auch Martin Schmaus aus Pöttmes (rechts) geht für ein Jahr in die USA. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Karina Meitinger (linkes Bild, Mitte) wurde gestern im Aichacher Rathaus von Bürgermeister Klaus Habermann (linkes Bild, rechts) und Hansjörg Durz verabschiedet. Auch Martin Schmaus aus Pöttmes (rechts) geht für ein Jahr in die USA. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Karina Meitinger (linkes Bild, Mitte) wurde gestern im Aichacher Rathaus von Bürgermeister Klaus Habermann (linkes Bild, rechts) und Hansjörg Durz verabschiedet. Auch Martin Schmaus aus Pöttmes (rechts) geht für ein Jahr in die USA. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)

St. Cloud ist eine kleine Stadt in Neuengland. Aus dem Oscar-prämierten Film „Cider House Rules” in dem der Waise Tobey Maguire auszieht, um die Welt zu erkunden, dürfte der Name vielen ein Begriff sein. Dort in Minnesota ist es kälter als in Aichach.

„Aber das stört mich nicht”, sagt Karina Meitinger und lächelt. Es ist Freitagmittag. Im Aichacher Rathaus stellen Hansjörg Durz und Klaus Habermann der Öffentlichkeit die neue „Juniorbotschafterin” Aichachs vor, die im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (siehe Infokasten) ein Jahr in den Vereinigten Staaten verbringen wird.

Sie ist 23 Jahre alt, singt in der Mädchenkantorei Aichach und ist „über die Maßen engagiert”, wie Hansjörg Durz erklärt. Durch ihre Brille blicken leuchtende Augen. Gerade hat sie Pause. Bis zum 27. Juli arbeitet sie noch in dem Betrieb, in dem sie bereits ihre Ausbildung zur Industriekauffrau im Internationalen Vertrieb absolvierte: bei Juzo.

Gut eine Woche später heißt es dann: Abschied nehmen. Am 7. August steigt sie mit 74 weiteren jungen Berufstätigen in Frankfurt in ein Flugzeug, das sie nach New York bringt. Dort verweilen sie drei Tage, ehe sie an ihre Gastfamilien vermittelt werden. Noch nicht alle wissen, in welches Bundesland es sie letztlich verschlägt.

Meitinger kommt nach St. Cloud in Minnesota und wird die University of Minneapolis besuchen. Ihre Gastfamilie kennt sie bereits. So ganz glauben habe sie es anfangs nicht können, doch böse Überraschungen gab es keine. „Meine Eltern wussten ja, dass ich mich bewerbe.”

Und das zum ersten Mal. „Das schafft nicht jeder”, meinte Hansjörg Durz. Denn die Bewerberzahl sei zwar lange nicht so hoch, wie sie sein könnte, dennoch herrscht reger Konkurrenzdruck, wenn es um die Plätze im Transatlantikflieger geht.

Zumindest unter denen, die das Parlamentarische Patenschaftsprogramm kennen. In den Augen eines Pöttmesers sind das zu wenige. Der Bankkaufmann Martin Schmaus wird ebenfalls am 7. August in Frankfurt abreisen. Er hat sich bereits dreimal beworben.

„Gerade noch rechtzeitig”, meint er, wer während der Bewerbungsphase 24 Jahre alt ist, ist vom Programm ausgeschlossen. Martin Schmaus ist 23, steht voll im Berufsleben, und ist politisch engagiert. Er wird ein halbes Jahr seines Aufenthalts in New York verbringen und dort für ein Tochterunternehmen seines Arbeitgebers in Unterschleißheim arbeiten.

Für eine Weile in den USA zu leben, erschien ihm lange schwierig, obwohl Schmaus stets fasziniert von dem großen Land in Nordamerika war. Die Vernunft siegte. Ein Auslandsaufenthalt ist nicht nur teuer, als junger Berufstätiger liegt Schmaus auch mehr daran, sich weiterzubilden als ein Jahr unbegründete Auszeit zu nehmen.

„Mit dem PPP habe ich die Möglichkeit, ein anderes Land zu erleben, ohne meine berufliche Karriere zu unterbrechen”, sagt er. Er durchlief dieselben Tests und Prüfungen wie Karina Meitinger. Auch einen Toefl-Test (Test in Englisch als Fremdsprache) mussten die Bewerber in der engeren Auswahl absolvieren. Aus den Bewerbern wählten dann die Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange aus dem Donau-Ries und Hansjörg Durz aus Augsburg jeweils einen Juniorbotschafter aus.

Die Mandatsträger fungieren als Paten. Hansjörg Durz sprach sich gestern im Rathaus deutlich für das Programm aus. Besonders in „Zeiten der Polarisierung”, findet er, sei der Austausch enorm wichtig. „Staatsoberhäupter repräsentieren zwar ein Land”, sagt er. „Nicht aber die Menschen.”

Das ist nun Sache der Juniorbotschafter aus dem Wittelsbacher Land. Martin Schmaus ist noch gelassen - doch die Aufregung wird noch kommen, ist er sich sicher. Das gilt auch für Karina Meitinger, der der Bürgermeister gestern noch ein Buch in die Hand drückte.

„Eine wirklich nette Liebesgeschichte für den langen Flug”, meinte er. Natürlich auf englisch. Zuletzt hatte die Stadt 2015 Bianca Hutzler als Juniorbotschafterin in den USA verabschiedet. Johannes Grundler aus Ried ist als Schüler mit dem PPP in den USA


Von Bastian Brummer
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