Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.07.2018 12:00

Kommt Beate Zschäpe nach Aichach?

Gestern vermeldete die Bild-Zeitung den angeblich bevorstehenden Umzug Zschäpes von Stadelheim nach Aichach. Als Grund nannte das Boulevardblatt Sicherheitsgründe. Eigentlich werden Straftäter erst nach Rechtskraft des Urteils in das Gefängnis gebracht, in dem sie ihre Strafe absitzen müssen. Das könnte in diesem Fall aber sehr lange dauern. Der Prozess zog sich bekanntlich mehr als fünf Jahre hin, allein bis zum Vorliegen des schriftlichen Urteils wird noch einige Zeit vergehen. Zudem haben Zschäpes Anwälte bereits Revision angekündigt. So gesehen könnte die Untersuchungshaft tatsächlich dort fortgesetzt werden, wo die 43-Jährige später auch ihre lebenslange Haftstrafe absitzen wird. Dass Aichach der künftige „Wohnsitz” Zschäpes wird, liegt zumindest auf der Hand. Im Bundesland, in dem der Prozess stattfand, werden Straftäter in aller Regel auch untergebracht. Aichach ist zudem Bayerns einziges Frauengefängnis für Strafgefangene.

Bestätigt wurde die Verlegung Zschäpes gestern nicht. JVA-Leiter Konrad Meier verwies auf den bestehenden Vollstreckungsplan. Demnach wäre die JVA Aichach erst zuständig, wenn das Urteil Rechtskraft erlangt hat. Eine Verlegung schon jetzt wäre im Umkehrschluss also eine Ausnahme. Ob es dazu kommen könnte, ist unklar. „Zur konkreten Vollzugsgestaltung von Gefangenen sagen wir grundsätzlich nichts”, betonte Dr. Thomas Pfeiffer, Pressesprecher des Bayerischen Justizministeriums, auf Nachfrage.


Von Robert Edler

Redakteur

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