Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.07.2018 12:00

Ein Leben ohne Plastik

Es dürfte nicht viele Menschen geben , die sich bei Plastik und Müll besser auskennen als Anneliese Bunk. Sie verzichtet seit rund zwei Jahren radikal auf Kunststoff in ihrem Alltag. Im Bauernmarkt in Dasing hat sie ihre Erkenntnisse einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum vorgestellt. .	Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Es dürfte nicht viele Menschen geben , die sich bei Plastik und Müll besser auskennen als Anneliese Bunk. Sie verzichtet seit rund zwei Jahren radikal auf Kunststoff in ihrem Alltag. Im Bauernmarkt in Dasing hat sie ihre Erkenntnisse einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum vorgestellt. . Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Es dürfte nicht viele Menschen geben , die sich bei Plastik und Müll besser auskennen als Anneliese Bunk. Sie verzichtet seit rund zwei Jahren radikal auf Kunststoff in ihrem Alltag. Im Bauernmarkt in Dasing hat sie ihre Erkenntnisse einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum vorgestellt. . Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Es dürfte nicht viele Menschen geben , die sich bei Plastik und Müll besser auskennen als Anneliese Bunk. Sie verzichtet seit rund zwei Jahren radikal auf Kunststoff in ihrem Alltag. Im Bauernmarkt in Dasing hat sie ihre Erkenntnisse einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum vorgestellt. . Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Es dürfte nicht viele Menschen geben , die sich bei Plastik und Müll besser auskennen als Anneliese Bunk. Sie verzichtet seit rund zwei Jahren radikal auf Kunststoff in ihrem Alltag. Im Bauernmarkt in Dasing hat sie ihre Erkenntnisse einem interessierten und zahlreich erschienenen Publikum vorgestellt. . Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)

Vor vier Jahren hat die Mutter ein Schlüsselerlebnis: Ihre Kinder sind zwei Wochen lang krank und die Familie kann daher das Haus kaum verlassen. Nach der Genesung geht es ans Aufräumen, und Anneliese Bunk staunt nicht schlecht, wie viel Plastikmüll sich in nur 14 Tagen ansammelt. Bunk beginnt, sich für Alternativen zu interessieren. Als sie sich die Dokumentation „Plastic Planet” von Werner Boote ansieht, ist sie schockiert. „Ich dachte mir: Es kann doch nicht sein, dass kein Mensch etwas dagegen tut”, berichtet sie. Die Bilder von verschmutzten Weltmeeren und an verschluckten Plastikteilen verendeten Tieren haben sich eingeprägt. Als Bunk zudem von möglichen Gesundheitsrisiken durch Kunststoff erfährt, fängt sie an, ihren Verbrauch radikal einzuschränken.

Sie recherchiert sehr lang und kommt zu dem Ergebnis, dass es nur eine Lösung gibt: zu verzichten. Seit einigen Jahren nehme der Anteil an „Bio-Plastik” zwar zu, doch auch hier gelte es, einiges zu beachten, erklärt sie den Zuhörern in Dasing: So bestünden sogenannte biobasierte Kunststoffe zwar aus Naturmaterialien, zum Beispiel Maisstärke, deren gesetzlicher Anteil im Endprodukt sei allerdings nicht geregelt; biologisch abbaubare Kunststoffe würden in den Industrie-Recycling-Anlagen aussortiert und letztlich auch verbrannt; und biokompatibler Kunststoff, der sich als Alternative anbieten würde, werde noch sehr selten angeboten. „Der Verbraucher hat das Gefühl, dass er so mit gutem Gewissen Müll produziert. Der bessere Weg ist aber, erst gar nicht so viel Müll aufkommen zu lassen”, gibt Anneliese Bunk zu verstehen.

Wer auf Plastik verzichten will, muss sein Konsumverhalten in allen Lebensbereichen umstellen, wird beim Vortrag der ausgebildeten Grafikerin deutlich. Für sie ist das zur Lebensaufgabe geworden. Sie hat ihre selbstständige Tätigkeit in ihrer Werbeagentur aufgegeben, um anderen bei den ersten Schritten ins plastikfreie Leben zu helfen. Es ist eine Mammutaufgabe, der sie sich damit stellt, denn Plastik findet sich in unserem Alltag nicht nur sichtbar anhand von Verpackungen und Produkten aus Kunststoff, es zieht sich in Form von Mikroplastik durch viele Bereiche: in Kosmetikartikeln, Reinigungsmitteln und Kleidung etwa.

Jahrelang hat Anneliese Bunk mit Co-Autorin Nadine Schubert recherchiert und experimentiert und liefert in ihrem 108 Seiten langen Buch nicht nur im Einzelhandel erhältliche Alternativen, sondern auch Rezept-Ideen für natürliche Produkte zum Selbermachen.

Da am meisten Verpackungsmüll beim Lebensmittel-Einkauf anfällt, sind Unverpackt-Geschäfte, die bisher allerdings noch rar sind, Anlaufstelle Nummer eins für Plastik- und generell Müllvermeider wie Bunk. Ein solches Geschäft befindet sich zum Beispiel in Augsburg, RutaNatur in der Prinzregentenstraße. Zudem könne man aber auch in Bio-Märkten und einigen Supermärkten Obst und Gemüse lose kaufen, macht Bunk deutlich.


Von Nayra Weber
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