Dieser Tage jährte sich zum 20. Mal der Todestag des aus dem Sudetenland stammenden Gustl Fuchs. Das war Anlass für den Liederchor, unter der Leitung von Josef Putz die „Fuchs-Messe” in der schmucken Kirche Sankt Emmeran in Unterschneitbach eindrucksvoll zu Gehör zu bringen. Die Sängerinnen und Sänger hatten im Vorfeld ein Wochenende in der Oase Steinerskirchen genutzt, um das heute selten gesungene musikalische Werk einzustudieren. Hintergrund: Im jetzigen Liederchor hat nur noch ein kleiner Teil der aktuellen Interpreten unter der Leitung von Gustl Fuchs gesungen.
Die hervorragende Akustik im Unterschneitbacher Gotteshaus ließ die Darbietung des Chores zu einem echten musikalischen Erlebnis werden. Die Darbietung erinnerte an frühere Konzerte, die von Gustl Fuchs und den Sängern seinerzeit auf die Beine gestellt wurden.
Die Heimat von Gustl Fuchs war Neuhammer bei Neudeck. Nach Flucht und Vertreibung hat er sich in seiner neuen Heimat große Verdienste als Leiter des Sudeten-Chors und des Liederchors erworben. Daran erinnerte zu Beginn der Fuchs-Messe Norbert Förster. Schon als Kind hatte der kleine Gustl Geige und Flügelhorn gespielt, später kamen Klavier, Orgel und Akkordeon hinzu. In der Kirche in Neuhammer saß er schon als Jugendlicher an der Orgel. Nach der Vertreibung fand er seine Familie in Aichach wieder. Seiner alten Heimat im Erzgebirge hatte Fuchs ein eigenes Lied gewidmet: „Dort wo der Weißbach in die Rohlau fließt”. Als Anerkennung für das Engagement von Gustl Fuchs wurde dem Liederchor der Aichacher Kulturpreis verliehen.