Vorreiter ist die Telefonseelsorge in München. Als sie Augsburg im Juli 2016 aufgrund des Amoklaufs im Olympia-Einkaufszentrum zur Verstärkung ordert, ist den Augsburgern klar: So etwas könne immer passieren, „jetzt wird es höchste Zeit”, ein solches Angebot auch für das Augsburger Land einzurichten, berichtet Franz Schütz, Diakon, Supervisor und Leiter der Augsburger Telefonseelsorge, bei der Vorstellung im Landratsamt.
Die Umsetzung möglich machten Spenden von jeweils 4000 Euro von der Abfallverwertung Augsburg GmbH (AVA) und der Stadtsparkasse Augsburg, wie Schütz angibt. Die Telefonanlage musste erneuert werden, weitere Leitungen wurden benötigt. Zudem mussten die Mitarbeiter für den Katastrophenfall geschult werden, insbesondere in der sogenannten Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), erklärt Michaela Grimminger, Fach- und Ausbildungsreferentin bei der Telefonseelsorge.
Einblicke in die bei Unglücksfällen beteiligten Hilfs- und Rettungssysteme erhielten die Kräfte, die sich am Telefon um die Belange der Betroffenen und Angehörigen kümmern werden, ebenfalls. Insgesamt rund 80 Ehrenamtliche arbeiten derzeit für die Telefonseelsorge Augsburg, 75 davon wurden für das Krisentelefon geschult.
Landrat Klaus Metzger nennt das Angebot ein „Rundum-Paket”. Das Krisentelefon überbrückt dabei sowohl das Zeitfenster bis zum Aufbau einer Notfallseelsorge vor Ort, es übernimmt, wenn die Kapazität der Einsatzkräfte am Unglücksort zur psychologischen Betreuung von Betroffenen und Angehörigen erschöpft ist und es kümmert sich um die Nachbetreuung.
Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 14. Juni 2018.