Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.04.2018 12:00

Aichach so sicher wie nie

Richtig gefährlich für Leib und Leben war es im Jahr 2017 nur einmal (Vorjahr fünfmal): Dabei handelt es sich um den 19-Jährigen, der bei einem misslungenen Waffendeal bei einem Handgemenge an der Salvatorkapelle in Adelzhausen von einer Kugel im Kopf getroffen wurde. Lange lag er im Koma, überlebte aber schließlich.

Angeführt wird die Statistik von Diebstählen. Sie machen rund ein Drittel aller Delikte aus, mit denen sich die Polizei befasst. Jeder vierte Diebstahl wird aufgeklärt. Die Aufklärungsquote bei anderen Straftaten ist höher, etwa bei dem, was die Polizei Rohheitsdelikte nennt, also vor allem Körperverletzung. Kein Wunder: Wer eine Anzeige stellt, weiß in der Regel, wer zugeschlagen hat. Unterm Strich haben die Polizeiinspektionen Aichach und Friedberg eine Aufklärungsquote von 62,7 Prozent. Diese Quote ist ziemlich konstant, sie bewegt sich seit Jahren im gleichen Spektrum und weicht selten mehr als zwei Prozent ab.

Der Anteil der Straftäter ohne deutschen Pass liegt im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord bei rund einem Drittel. Dabei handelt es sich nur zum Teil um Flüchtlinge, die aus Asylgründen nach Deutschland gekommen sind. Ihr Anteil an den Straftaten im Großraum Augsburg liegt bei knapp zehn Prozent. Sie fallen vor allem wegen Körperverletzung, gefolgt von Schwarzfahren und Diebstählen auf. In zwei Drittel aller Fälle von Körperverletzung war nicht nur der Täter, sondern auch das Opfer ein Zuwanderer.

Zurück ins Wittelsbacher Land: Hier ist die Zahl der Wohnungseinbrüche zum zweiten Mal in Folge weniger geworden. Innerhalb von zwei Jahren hat sie sich von 104 auf 55 reduziert. Die Hälfte der Einbrüche scheiterte noch im Versuchsstadium. Im Bereich der Polizeiinspektion Schrobenhausen war die Zahl ebenfalls sehr niedrig. Von 27 Fällen sank sie auf 16 (siehe Seite 21).

Die erhöhten Zahlen im Bereich der Sexualstraftaten von 30 auf 46 im Landkreis Aichach-Friedberg haben nicht zwingend mit vermehrten Übergriffen zu tun. Sie geht laut Polizei auf eine Verschärfung des Sexualstrafrechts zurück.

Um zu beurteilen, wie sicher eine Region ist, greift die Polizei auf die sogenannte Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) zurück. Mit ihr wird die Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner beziffert. Der Landkreis Aichach-Friedberg liegt bei einer Ziffer von 2393.

Wiederum ist das Leben im nördlichen Landkreis noch sicherer als im südlichen rund um die Stadt Friedberg. Im Bereich der Polizeiinspektion Aichach beträgt die Kennzahl nur 2031.

Von solchen Zahlen kann der Landkreis Dachau nur träumen: Dort liegt die Kriminalitätshäufigkeitsziffer bei 3337. Dabei sind auch dort die Straftaten um sechs Prozent rückläufig. Anders als im Wittelsbacher Land sind allerdings nicht so viele Deliktarten weniger geworden: Zwar wurden weniger Diebstähle und Körperverletzungen gemeldet, dafür mehr Sachbeschädigungen, mehr Sexualvergehen und mehr Fälschungs- und Vermögensdelikte (etwa Betrug). Letztere machen ein Fünftel der Straftaten aus, im Landkreis Aichach-Friedberg sind es im Verhältnis weniger. Nur einmal ging es um Leben und Tod


Von Carina Lautenbacher
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