Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.01.2018 12:00

Vögel zählen im eigenen Garten

Der Star  (Sturnus vulgaris) ist der Vogel des Jahres 2018. Auf der Roten Liste ist er inzwischen „gefährdet”. 	Foto: Georg Dorff/Nabu (Foto: Georg Dorff/Nabu)
Der Star (Sturnus vulgaris) ist der Vogel des Jahres 2018. Auf der Roten Liste ist er inzwischen „gefährdet”. Foto: Georg Dorff/Nabu (Foto: Georg Dorff/Nabu)
Der Star (Sturnus vulgaris) ist der Vogel des Jahres 2018. Auf der Roten Liste ist er inzwischen „gefährdet”. Foto: Georg Dorff/Nabu (Foto: Georg Dorff/Nabu)
Der Star (Sturnus vulgaris) ist der Vogel des Jahres 2018. Auf der Roten Liste ist er inzwischen „gefährdet”. Foto: Georg Dorff/Nabu (Foto: Georg Dorff/Nabu)
Der Star (Sturnus vulgaris) ist der Vogel des Jahres 2018. Auf der Roten Liste ist er inzwischen „gefährdet”. Foto: Georg Dorff/Nabu (Foto: Georg Dorff/Nabu)

Dass das funktioniert, zeigen die Zahlen der vergangenen Jahre. Anhand derer konnte zum Beispiel gezeigt werden, welche Vogelarten im Landkreis Aichach-Friedberg zurückgegangen sind. „Bei und sind hauptsächlich der Grünfink und die beiden Sperlingsarten betroffen”, resümiert Gustav Herzog, Vorsitzender des LBV-Kreisverbandes Aichach-Friedberg. Im Schnitt wurden 2017 rund 20 Prozent weniger Vögel gesichtet als 2016.

Auch die Anzahl der Stare ist langsam rückläufig. Die schillernden Singvögel sind bekannt für die imposanten Schwärme, die sie im Herbst formen, ehe sie in den Süden fliegen. Sein Bestand schwankt jährlich zwischen drei und viereinhalb Millionen Paaren, je nach Witterung und Bruterfolg im Vorjahr. Hinzu kam lange die beschwerliche Reise an die Mittelmeerküste, um zu überwintern.

Inzwischen bleiben zahlreiche Stare aber auch in unseren Breiten. Die immer milderen und kürzeren Winter in Bayern machen den Freistaat auch während der kalten Jahreszeit attraktiv. Aufschluss darüber, wie viele Stare genau hier bleiben, kann die Stunde der Wintervögel vom 5. bis 7. Januar 2018 geben. Klar ist aber, dass es stetig weniger Stare gibt. Der Rückgang der Populationen machte sich sogar derart bemerkbar, dass die als „ungefährdet” eingestufte Art den Sprung in die Kategorie „gefährdet” auf der Roten Liste machte.

Gustav Herzog beobachtet selbst Vögel in seinem Garten. Den Rückgang der Arten begründet er mit einem Mangel an Nahrungsquellen, aber auch mit dem Fehlen geeigneter Nistmöglichkeiten. „Ich habe einen Starenkasten im Garten aufgehängt”, erzählt Herzog. Er sei nicht am optimalen Platz angebracht worden. Trotzdem fand sich unmittelbar nach seiner Installation ein Star darin ein. Für Herzog belegt das seine These. Der Rückgang des Grünfinken hängt mit einer stark infektiösen Krankheit zusammen. „Er infiziert sich vor allem an Futterstellen”, gibt Herzog zu bedenken. Er rät daher zur Anbringung von Futterröhren oder einer regelmäßigen Reinigung der Futterstelle.

Eine genaue Vorhersage über das Ergebnis der Zählung kann er nicht geben, dennoch ist er zuversichtlich. Im Bezirk Schwaben wurden im Januar mit im Schnitt 37 Vögeln überdurchschnittlich viele Tiere pro Garten gesichtet. Arten wie die Amsel, deren Rückgang im Rahmen derartiger Zählungsaktionen festgehalten wurde, haben sich inzwischen erholt. Auch der Zu- und Wegflug vieler Vogelarten beeinflusst die winterliche Vogelwelt in Bayern und dem Landkreis. Während Vögel wie der Star nicht mehr ausfliegen, kommen auch Kohlmeisen und Erlenzeisige aus Skandinavien nicht mehr in großer Zahl nach Deutschland.


Von Bastian Brummer
north