Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.09.2017 12:00

Geschwüre aus Porzellan

Die diesjährige Kunstpreisträgerin  Keiyona Constanze Stumpf verbindet Ornamentik mit Ekel.	Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Die diesjährige Kunstpreisträgerin Keiyona Constanze Stumpf verbindet Ornamentik mit Ekel. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Die diesjährige Kunstpreisträgerin Keiyona Constanze Stumpf verbindet Ornamentik mit Ekel. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Die diesjährige Kunstpreisträgerin Keiyona Constanze Stumpf verbindet Ornamentik mit Ekel. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)
Die diesjährige Kunstpreisträgerin Keiyona Constanze Stumpf verbindet Ornamentik mit Ekel. Fotos: Thomas Winter (Fotos: Thomas Winter)

Verliehen wurde der über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannte Preis im San-Depot. Die große Halle war gut gefüllt mit interessierten Besuchern und Künstlern aus dem weiteren Umkreis. 46 Werke schafften es heuer in die engere Auswahl, darunter Installationen, Collagen, Holzschnitte, Aquarelle, Arbeiten in Öl und Acryl, Drucke, Fotografien, Holz und Textil.

Keiyona Constance Stumpfs Arbeiten sind aus Porzellan gefertigt. Dieses Material gilt noch immer als edel, leicht zerbrechlich und fein. Stumpfs Keramiken erinnern wegen ihrer blau-weißen Farbe an Meißener Porzellan. Doch etwas irritiert an der Form. Aus dem Schmuckstück quellen organisch-zellartige Formen: ein Krebsgeschwür aus weißem Gold.

Inhaltlich spiele sie mit dem Gegensatz schön und eklig, erklärte die Künstlerin gestern gegenüber unserer Zeitung. Bereits seit mehreren Jahren arbeitet sie mit Porzellan und Keramik. Zwei ihrer Werke wurde bereits in Aichach ausgestellt. Stumpf hat in Friedberg ihr Abitur gemacht, an der Akademie der Bildenden Künste in München bis 2011 Kunstpädagogik und anschließend in der Klasse Markus Karstieß Kunst studiert. Sie lebt in München.

Die Laudatoren hoben in ihren Reden allesamt das Krisenhafte an unserer Zeit hervor. Kunstvereinsvorsitzender Werner Plöckl erklärte: Die Welt bestehe aus einem diffusen Durcheinander, die Wahrheiten überlagerten sich. In dieser Situation fühlten sich viele Menschen überfordert und würden sich lieber zurückziehen. Ruhe herrsche jedoch hier im San-Depot, inmitten der Kunst. Denn: „Hier können wir das Durcheinander und die Vielfalt der Deutungen genießen. Draußen herrscht der Orkan.” Das galt natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn vor dem Eingang herrschte schönster Sonnenschein. Viele der Besucher nutzten das Wetter und schlenderten mit ihren Sektgläsern bis zur Fischtreppe. Im Inneren gab es Kaffee und Kuchen.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 18. September 2017.


Von Thomas Winter
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