Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.07.2017 12:00

Freude der Mitmenschen als Motivation

Jochen Humpel   arbeitet als Schulbegleiter und Tagesvater.	Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Jochen Humpel arbeitet als Schulbegleiter und Tagesvater. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Jochen Humpel arbeitet als Schulbegleiter und Tagesvater. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Jochen Humpel arbeitet als Schulbegleiter und Tagesvater. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Jochen Humpel arbeitet als Schulbegleiter und Tagesvater. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)

„Ich habe viele Empfehlungsschreiben und Zeugnisse, dennoch fordern viele Familien die Telefonnummer der Eltern, mit denen ich bereits zusammengearbeitet habe, um nachfragen zu können. Ich finde es halt ein bisschen traurig”, sagt Jochen Humpel. Das Misstrauen verletzt ihn, auch wenn er die Sorge der Eltern verstehen kann. Auf der anderen Seite gebe es aber auch Mütter und Väter, die gezielt nach einer männlichen Bezugsperson für ihr Kind suchen. „Ich bin kein Bastel-Typ, sondern eher sportlich aktiv”, erklärt der 31-Jährige.

Momentan betreut er drei Kinder, vormittags als Schulbegleiter, nachmittags als Tagesvater. Obwohl er erst Anfang 30 ist, hat er schon rund 15 Jahre Erfahrung in der Kinderbetreuung, wie er berichtet. Neun Jahre lang war er als Individualbegleiter tätig. Ab sofort bietet er Familien einen Eltern entlastenden Dienst an, er betreut Kinder in der Tagespflege. Sein Ziel: Kinder glücklich zu machen, auch und vielleicht sogar insbesondere Kinder, die es bisher nicht ganz so leicht im Leben hatten. „Hier bist du einzigartig”, steht auf seinem Logo.

„Ich war schon immer sehr hilfsbereit.” Insgesamt elf Jahre lang war Jochen Humpel im Jugendalter Ministrant, sogar Ober-Ministrant. Von Pater Waldemar Kaspar Regele (Maria Beinberg) habe er in dieser Zeit gelernt, sich in den Dienst einer größeren Sache zu stellen. 2006 wurde Jochen Humpel Co-Trainer der E-Jugend beim TSV Weilach, bei dem er von der F- bis zur A-Jugend selbst gespielt hat. Auf der Suche nach einem neuen Trainerjob machte er sich ein Jahr später auf zum FSV Pfaffenhofen - allerdings nicht allein, er nahm den Gachenbacher Angelo Mayer mit, dessen großes Talent er erkannte und dem er zu einer Fußball-Karriere verhelfen wollte. Was gelang. 2007 wurde der damals Elfjährige von den Sechzigern entdeckt. Doch so sehr sich seine Eltern über diese Chance freuten, wären die Fahrten zu den Trainings vier Mal pro Woche und zu den Spielen nicht machbar gewesen - es fehlte schlichtweg die Zeit.

Ein Internat in München kam nicht in Frage, und alleine mit dem Zug wollten die Eltern den elf Jahre alten Sprößling auch nicht unbedingt auf die Reise schicken. Vielleicht wäre hier der Traum vom großen Fußballstar schon ausgeträumt gewesen, wäre Jochen Humpel nicht gewesen. Zwei Jahre lang begleitete er das Nachwuchstalent zu allen Trainings. „Ohne Jochen hätte das niemals funktioniert. Dafür bin ich ihm heute und auch noch in 30 Jahren dankbar”, sagt Angelo Mayer. Bis vor Kurzem spielte er bei 1860 München II. Diesen Monat ist der 20-Jährige zum FC Bayern gewechselt.

Als Tagesvater kann Jochen Humpel bis zu fünf Kinder betreuen (in Untergriesbach oder im eigenen Haushalt). Er bietet Ganz-, Halbtags-, Hausaufgaben-, Hort- und Ferienbetreuung sowie Babysitter-Jobs an. Bei ihm willkommen sind Kinder bis zu zwölf Jahren mit und ohne Handicap (die Räumlichkeiten in Untergriesbach sind aber nicht geeignet für Rollstuhlfahrer). Informationen zu Jochen Humpel finden interessierte Eltern online unter eltern-entlastenderdienst.com.


Von Nayra Weber
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