Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.05.2017 12:00

Die Suche nach einem erfolgreichen Sportheimwirt

Nikos Zintros  bekocht zusammen mit Dina Tsikou seit März die Gäste des Stotzarder Sportheims. Die DJK-Mitglieder kümmerten sich zwei Jahre lang selbst um die Bewirtung, bis es ihnen „zu anstrengend” wurde, wie Vorsitzender Michael Keller zugibt.
Nikos Zintros bekocht zusammen mit Dina Tsikou seit März die Gäste des Stotzarder Sportheims. Die DJK-Mitglieder kümmerten sich zwei Jahre lang selbst um die Bewirtung, bis es ihnen „zu anstrengend” wurde, wie Vorsitzender Michael Keller zugibt.
Nikos Zintros bekocht zusammen mit Dina Tsikou seit März die Gäste des Stotzarder Sportheims. Die DJK-Mitglieder kümmerten sich zwei Jahre lang selbst um die Bewirtung, bis es ihnen „zu anstrengend” wurde, wie Vorsitzender Michael Keller zugibt.
Nikos Zintros bekocht zusammen mit Dina Tsikou seit März die Gäste des Stotzarder Sportheims. Die DJK-Mitglieder kümmerten sich zwei Jahre lang selbst um die Bewirtung, bis es ihnen „zu anstrengend” wurde, wie Vorsitzender Michael Keller zugibt.
Nikos Zintros bekocht zusammen mit Dina Tsikou seit März die Gäste des Stotzarder Sportheims. Die DJK-Mitglieder kümmerten sich zwei Jahre lang selbst um die Bewirtung, bis es ihnen „zu anstrengend” wurde, wie Vorsitzender Michael Keller zugibt.

Jüngstes Beispiel: Aindling. Nach wenigen Monaten hat der Pächter der Sportalm, so nannte er das Clubhaus des TSV Aindling, das Handtuch geworfen. Manfred Schieferle hatte sich viele Gedanken gemacht, wie er sein Lokal ansprechend für die Gäste gestalten kann. Mit neuen Ideen und guter deutscher Küche wollte der gelernte Koch sich einen Namen am Schüsselhauser Kreuz machen. Offenbar misslang das Vorhaben. Gezwungenermaßen bewirten die Aindlinger nun ihr Sportheim bis auf weiteres selbst. Ziel ist es allerdings, schnellstmöglich einen Nachfolger für Schieferle zu finden, wie TSV-Vorsitzender Ludwig Grammer auf Nachfrage erklärt. Dass es auch für die Pächter nicht einfach ist, weiß Grammer: „Von den Sportlern allein können sie nicht leben.” Zumal sich deren Mentalität im Vergleich zu früher geändert hat. Dass die Mannschaften bis spät abends nach Trainings oder Spielen zusammensitzen, sei inzwischen eher die Ausnahme, wie viele Vereinschefs bestätigen. Woran das liegt, kann sich keiner der Gesprächspartner so richtig erklären. „Jeder will so schnell wie möglich heim”, bestätigt unter anderem Georg Ziermeier, Fußballabteilungsleiter beim FC Igenhausen.

Ob auch dieser Aspekt beim TSV Aindling eine Rolle gespielt hat und Schieferle zur Aufgabe gezwungen hat, bleibt fraglich. Jedenfalls hofft TSV-Vorsitzender Ludwig Grammer, so bald wie möglich jemanden zu finden, denn die Besetzung mit Vereinsmitgliedern sei schwieriger als gedacht. „Wir haben zu wenig Freiwillige, und den Berufstätigen ist es nicht zuzumuten”, erklärt der 67-Jährige.

Vom Kommen und Gehen der Vereinsgaststättenwirte kann vor allem der BC Aichach ein Lied singen. Seit zwei Jahren steht das Vereinsheim leer. Nach allgemein schweren Zeiten (Stichwort Ära Volker Weingärtner) versucht der Aichacher Traditionsverein, auch hier wieder auf die Beine zu kommen. BCA-Präsident Johannes Neumann bestätigt, aktuell drei Interessenten für das BCA-Heim zu haben, wobei mit einem konkret verhandelt wird. In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung fallen. „Es ist schwierig, weil die Räume so lange leer standen”, weiß der Vorsitzende.

Ein steiniger Weg liegt hinter den Verantwortlichen, die stets bemüht waren, jemanden zu finden. Ein unerfahrener Wirt gab 2015 nach nur drei Monaten wieder auf, Pachtzahlungen blieben aus, eine Kündigung war die logische Folge. „Das war niederschmetternd, weil der Verein vorab investiert hatte”, gibt Neumann zu. Danach habe es immer wieder Interessenten gegeben. Die einen wollten eine Generalsanierung, mit einem anderen Kandidaten sei man sich schon einig gewesen, der Vertrag war fixiert. Plötzlich sei er wieder abgesprungen. „Es hat ihm zu lange gedauert”, erinnert sich Neumann zurück.

Dass bei Abschluss eines Vertrages die Arbeit erst losgeht, ist Neumann ebenfalls klar: „An dem Gebäude müssen wir einiges tun, vielleicht neue Küchengeräte besorgen.” Dieses Jahr feiert der BC Aichach 100. Geburtstag. Der Vorstand kann nur hoffen, dass bis zum Beginn der Feierlichkeiten am 6. Oktober auch diese Baustelle geschlossen werden kann.

Über 15 Jahre ist es her, dass sich ein Wirt beim SC Oberbernbach um die Sportgaststätte gekümmert hat. Das habe nicht funktioniert, erinnert sich Erasmus Großmann, Vorsitzender des Sportclubs. Seitdem teilen sich drei Paare die Tage auf, an denen die SCO-Fußballer Heimspiele bestreiten, und bewirten die Gäste. „Wir fahren ganz gut damit und wollen es auch so beibehalten”, fügt Großmann an. Dieses Modell habe außerdem den Vorteil, dass sich die Abteilungen untereinander absprechen und nach Bedarf das Sportheim für ihre Veranstaltungen besetzen können.

Überglücklich mit ihrem Wirt sind zum Beispiel die Adelzhausener. „Wir hatten eigentlich schon immer einen Pächter”, erzählt Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Dumbs. Bis auf den Ruhetag am Montag hat das Lokal am Römerweg an allen anderen Tagen geöffnet und laut Dumbs viele Stammkunden, die das etwas abgelegene Restaurant regelmäßig besuchen. Thailändische Küche bietet der Wirt seinen Gästen. „Es kommen Leute bis aus Odelzhausen”, weiß Dumbs, der das gute Preis-Leistungs-Verhältnis für den Erfolg verantwortlich macht.

Beim TSV Hollenbach ist man ähnlich zufrieden. Seit Vera Pfister das Zepter des Sportheims in die Hand genommen hat, läuft es gut. Das sagt TSV-Pressewart Walter Mika. Davor sei es nicht immer leicht gewesen. Pfister vermietet die Räume inzwischen auch für Familienfeiern und hat sich einen guten Ruf erarbeitet. „Für ihre tollen Dekorationen ist sie über Hollenbach hinaus bekannt”, sagt Mika. Den Sportlern steht sie relativ flexibel zur Verfügung, richtet sich nach ihren Trainings- und Spielzeiten. Mika schätzt, dass die Besucherzahl in Sportheimen auch mit dem sportlichen Erfolg des jeweiligen Vereins zusammenhängt.

Wenn es danach geht, dürfte beim FC Pipinsried die Welt in Ordnung sein. Die Bayernliga-Fußballer haben realistische Chancen, den Sprung in die Regionalliga zu schaffen. Dennoch betreibt FCP-Präsident Konrad Höß seit jeher sein Clubheim in Eigenregie, seine Frau Kathi packt kräftig mit an. Trotz des Erfolges seiner Kicker sieht er keinen Bedarf und realistische Überlebenschancen für eine Verpachtung seines Sporthauses. „Die Spieler trinken keinen Alkohol, der Stammtisch stirbt weg”, erklärt der 76-Jährige.

Michael Keller hat Erfahrung mit beiden Varianten gemacht. Zwei Jahre lang kümmerte sich der Vorsitzende der DJK Stotzard mit Vereinsmitgliedern selbst um das Sportheim. Auf Dauer sei die Organisation „zu anstrengend” geworden. Mit Nikos Zintors haben die Stotzarder seit März wieder einen festen Pächter, der griechische Küche anbietet. „Bisher sind wir sehr zufrieden, er kommt bei den Leuten gut an”, findet Keller. Vorteil für die „Taverne Nikos” ist, dass es in Stotzard, Hausen und Gaulzhofen sonst keine andere Wirtschaft gibt. „Die Spieler trinken keinen Alkohol, der Stammtisch stirbt weg” BC Aichach hofft, in wenigen Tagen einen neuen Wirt zu haben


Von Tanja Marsal
north