Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.05.2017 12:00

Unternehmer aus der Region auf globalem Markt erfolgreich

Schneidewerkzeuge   für unterschiedlichste Branchen fertigt Haimer in Igenhausen. Beim Unternehmerfrühstück erklärte Geschäftsführerin Claudia Haimer den IHK-Vertretern eine große Werkzeugaufnahme zum Fräsen (oberes Bild von links: Elke Christian, Geschäftsstellenleiterin Ingolstadt der IHK für Oberbayern, Regionalgeschäftsführer Thomas Schörg von der IHK Augsburg, Claudia Haimer, ihre Tochter und Personalchefin Kathrin sowie Thomas Sixta, Regionalvorsitzender der IHK Schwaben im Landkreis Aichach-Friedberg). Bilder unten: Die Unternehmer beim Rundgang durch die Lehrlingswerkstatt, in der auch Asylbewerber ein Praktikum machen, und im Anwenderzentum, in dem die Haimer-Werkzeuge Langzeittests durchlaufen.	Fotos: Wolfgang Glas (Fotos: Wolfgang Glas)
Schneidewerkzeuge für unterschiedlichste Branchen fertigt Haimer in Igenhausen. Beim Unternehmerfrühstück erklärte Geschäftsführerin Claudia Haimer den IHK-Vertretern eine große Werkzeugaufnahme zum Fräsen (oberes Bild von links: Elke Christian, Geschäftsstellenleiterin Ingolstadt der IHK für Oberbayern, Regionalgeschäftsführer Thomas Schörg von der IHK Augsburg, Claudia Haimer, ihre Tochter und Personalchefin Kathrin sowie Thomas Sixta, Regionalvorsitzender der IHK Schwaben im Landkreis Aichach-Friedberg). Bilder unten: Die Unternehmer beim Rundgang durch die Lehrlingswerkstatt, in der auch Asylbewerber ein Praktikum machen, und im Anwenderzentum, in dem die Haimer-Werkzeuge Langzeittests durchlaufen. Fotos: Wolfgang Glas (Fotos: Wolfgang Glas)
Schneidewerkzeuge für unterschiedlichste Branchen fertigt Haimer in Igenhausen. Beim Unternehmerfrühstück erklärte Geschäftsführerin Claudia Haimer den IHK-Vertretern eine große Werkzeugaufnahme zum Fräsen (oberes Bild von links: Elke Christian, Geschäftsstellenleiterin Ingolstadt der IHK für Oberbayern, Regionalgeschäftsführer Thomas Schörg von der IHK Augsburg, Claudia Haimer, ihre Tochter und Personalchefin Kathrin sowie Thomas Sixta, Regionalvorsitzender der IHK Schwaben im Landkreis Aichach-Friedberg). Bilder unten: Die Unternehmer beim Rundgang durch die Lehrlingswerkstatt, in der auch Asylbewerber ein Praktikum machen, und im Anwenderzentum, in dem die Haimer-Werkzeuge Langzeittests durchlaufen. Fotos: Wolfgang Glas (Fotos: Wolfgang Glas)
Schneidewerkzeuge für unterschiedlichste Branchen fertigt Haimer in Igenhausen. Beim Unternehmerfrühstück erklärte Geschäftsführerin Claudia Haimer den IHK-Vertretern eine große Werkzeugaufnahme zum Fräsen (oberes Bild von links: Elke Christian, Geschäftsstellenleiterin Ingolstadt der IHK für Oberbayern, Regionalgeschäftsführer Thomas Schörg von der IHK Augsburg, Claudia Haimer, ihre Tochter und Personalchefin Kathrin sowie Thomas Sixta, Regionalvorsitzender der IHK Schwaben im Landkreis Aichach-Friedberg). Bilder unten: Die Unternehmer beim Rundgang durch die Lehrlingswerkstatt, in der auch Asylbewerber ein Praktikum machen, und im Anwenderzentum, in dem die Haimer-Werkzeuge Langzeittests durchlaufen. Fotos: Wolfgang Glas (Fotos: Wolfgang Glas)
Schneidewerkzeuge für unterschiedlichste Branchen fertigt Haimer in Igenhausen. Beim Unternehmerfrühstück erklärte Geschäftsführerin Claudia Haimer den IHK-Vertretern eine große Werkzeugaufnahme zum Fräsen (oberes Bild von links: Elke Christian, Geschäftsstellenleiterin Ingolstadt der IHK für Oberbayern, Regionalgeschäftsführer Thomas Schörg von der IHK Augsburg, Claudia Haimer, ihre Tochter und Personalchefin Kathrin sowie Thomas Sixta, Regionalvorsitzender der IHK Schwaben im Landkreis Aichach-Friedberg). Bilder unten: Die Unternehmer beim Rundgang durch die Lehrlingswerkstatt, in der auch Asylbewerber ein Praktikum machen, und im Anwenderzentum, in dem die Haimer-Werkzeuge Langzeittests durchlaufen. Fotos: Wolfgang Glas (Fotos: Wolfgang Glas)

Innerhalb einer Generation hat sich Haimer vom ländlichen Lohnzulieferer zum europäischen Marktführer entwickelt. Die Firma gilt als Paradebeispiel dafür, wie mittelständische Unternehmen von der Globalisierung profitieren können. Sie war also der rechte Ort für ein Unternehmerfrühstück, zu dem die Industrie- und Handelskammern Schwaben sowie München und Oberbayern gemeinsam eingeladen hatten.

Das Thema „Internationalisierung im Mittelstand - Herausforderungen, Chancen, Risiko” lockte gut zwei Dutzend Firmenvertreter in das Unternehmen im kleinen Hollenbacher Ortsteil. Morgens um 7.30 Uhr holten sie sich dort bei Brezen, Espresso und Wurstplatte Tipps für die Erschließung ausländischer Kunden und Märkte.

Auslandsgeschäfte tätigen 220 der rund 3000 schwäbischen Unternehmen. Maschinenbau, Metallverarbeitung, Automatisierung, IT und der Handel sind die exportfreudigsten Branchen. „90 Prozent der Exporteure beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter”, erklärte Thomas Sixta, der IHK-Regionalvorsitzende im Landkreis Aichach-Friedberg. Internationalisierung sei also nicht nur Großunternehmen vorbehalten, sondern durchaus ein Mittelstandsthema.

Als Haimer im Jahre 2002 seine erste Auslandsniederlassung in Chicago gründete, beschäftigte man in Igenhausen 150 Mitarbeiter. Heute sind es 400, weltweit sogar 600. „Ohne unser internationales Geschäft wären wir niemals so weit gekommen”, erklärt General Managerin Claudia Haimer. 71 Prozent des Umsatzes mache der Export aus, auf 100 Messen jährlich präsentiere man sich.

„Um international erfolgreich zu sein, brauchen Sie ein einzigartiges Produkt oder eine besondere Dienstleistung”, erklärte sie den Unternehmer-Kollegen. Bei Haimer war das ein 3-D-Taster, ein sehr vielseitiges Messgerät für Fräs- und Erodiermaschinen. Er und einige weitere Eigenentwicklungen öffneten vor 15 Jahren den US-amerikanischen Markt. Honkong, Indien, Spanien und Schanghai folgten im Zweijahres-Rhythmus, heute gibt es Dependancen auch in Brasilien, Korea, Japan oder Indonesien. Jede einzelne würde von einem verantwortlichen Geschäftsführer aus dem jeweiligen Land geleitet, der die dortige Sprache spricht und die Mentalität versteht. „Von Deutschland aus können Sie das nicht steuern”, erklärt Claudia Haimer. Die Herausforderung sei, den kulturell anders geprägten Mitarbeitern die Unternehmensphilosophie nahezubringen. Nicht überall seien die hohen Qualitätsstandards und Tugenden wie Pünktlichkeit und Freundlichkeit selbstverständlich.

Die Internationalisierung hat auch am Heimatstandort einiges verändert: Man musste wegen der Zeitverschiebung die Servicezeiten ausweiten, arbeite sechs Tage die Woche im Dreischichtbetrieb, bei Neueinstellungen spielen Fremdsprachenkenntnisse eine bedeutende Rolle. Das gilt bis hinunter in die Produktion: In Igenhausen wird in 15 Sprachen kommuniziert.

Claudia Haimer und ihr Mann Franz, der Entwicklungschef der Firma, haben den Weg auf den globalen Markt nicht bereut: Die internationale Präsenz helfe, zyklische Wirtschaftschwankungen in einzelnen Regionen auszugleichen. Und man bekäme Innovationsimpulse, die so in Deutschland nicht erkennbar seien. Mehr als 400 Patente sind international auf Haimer angemeldet.

Die Gäste interessierte in der abschließenden Diskussion auch, wie Haimer mit den Kunden in den politischen Krisenregionen umgehe, etwa in der Türkei oder im vom Embargo betroffenen Russland. Das schlage sich kaum auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit nieder, erklärte Claudia Haimer. Eher setzten Einschränkungen seitens der Politik oder des deutschen Bankwesens Grenzen. Hier böten aber die Auslandsexperten der IHK oder die Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) Unterstützung.


Von Wolfgang Glas
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