Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.03.2017 12:00

Ehrenamt verbindet

20 Freiwilligenagenturen aus dem Freistaat stellten im Beisein von Johannes Hintersberger, Staatssekretär im bayerischen Sozialministerium, im Kreisgut die Projekte vor, die sie im vergangenen Jahr mit den Fördergeldern aus dem Programm „Miteinander leben - Ehrenamt verbindet” realisiert haben. Im Wittelsbacher Land sind das die Sprachpaten. Es handelt sich um Freiwillige, die in einer 1:1-Betreuung einem Kind mit Migrationshintergrund einmal wöchentlich beim Deutschlernen helfen, Kontakt zu ihm aufbauen und es bei Hürden im Integrationsprozess unterstützen. 37 solcher Patenschaften konnten bislang vermittelt werden. Auch Menschen, die selbst nicht in Deutschland geboren wurden, haben solche Patenschaften übernommen - ein wichtiger Aspekt des Programms.

Die 460 000 Euro für 60 bayerische Projekte hielt Hintersberger für mehr als gut angelegt. Gemessen am Erfolg sei die Summe fast zu vernachlässigen. Das Programm wurde deshalb auch um ein Jahr verlängert. Ohne die Bürger wäre der Zustrom von Flüchtlingen aus seiner Sicht nicht zu bewältigen gewesen.

Prof. Dr. Martina Wegner von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München hat das erste Jahr begleitet und evaluiert. Demzufolge wurden in den Förderprojekten des ersten Jahres 268 Menschen mit Migrationshintergrund für ein Ehrenamt gewonnen, unter ihnen sind Flüchtlinge aus den vergangenen Jahren, aber auch Menschen, die schon lange in Deutschland leben. Die meisten sind Syrer, aber auch Nationen wie Polen oder Italien sind in namhafter Zahl vorhanden.

Die Tagung im Kreisgut, die Landrat Klaus Metzger eröffnet hatte, zeigte nebenbei noch etwas anderes: Nicht nur das Ehrenamt, sondern auch die Organisation des Ehrenamts ist weiblich: Aus den bayerischen Freiwilligenagenturen waren fast nur Frauen angereist.


Von Carina Lautenbacher
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