Die Idee ist nicht neu. Vor allem in kleineren und mittleren Städten, etwa in Günzburg oder Pfaffenhofen an der Ilm, laufen bereits ähnliche Projekte. Auch hier sieht man im Onlinehandel eine zunehmende Bedrohung für die stationären Händler - und letztendlich eine Überlebensfrage für die Innenstadt.

Hilfe erhofft man sich von sogenannten lokalen Online-Marktplätzen. Hier präsentieren regionale Händler gemeinsam ihre Produkte in einer Art digitalem Warenhaus. Vieles ist noch in der Test- und Evaluationsphase, heißt konkret: Ob die Geschäfte vor Ort Amazon & Co. wirklich Paroli bieten können, ist noch unklar.

Entsprechend zurückhaltend geben sich die Teilnehmer an dem Projekt in Aichach. Dr. Markus Hilpert vom Augsburger Lehrstuhl für Humangeographie und Geoinformatik erklärte gestern bei der Vorstellung: „Das Ergebnis der Studie ist völlig ergebnisoffen.” Bis Juli 2017 sollen Einzelhändler, Handwerker und Dienstleister zunächst in Form von Interviews danach befragt werden, inwiefern sie überhaupt beim Online-Geschäft mitmischen wollen - und vor allem zu welchen Bedingungen.

Mit von der Partie sind auch Einzelhändler aus Schrobenhausen. Christoph Gläßel von der Stadt Schrobenhausen war gestern bei dem Treffen mit Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann und Wirtschaftsförderer Thomas Wörle mit dabei.

Die Forschungsgruppe um Dr. Markus Hilpert aus Augsburg fungiert lediglich als Vermittler. Im Auftrag der Städte testet sie die verschiedenen Möglichkeiten. Herauskommen kann bei der Studie auch nichts, sprich: Das Ergebnis kann auch lauten, der Einzelhandel kommt auch ohne einen lokalen Online-Marktplatz gut zurecht. Oder: Jedes Geschäft regelt seinen Internet-Auftritt selbst.