Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.08.2016 12:00

Deutscher Pass nicht mehr so beliebt

„Mindestens neun Jahre im Land, aus einem europäischen Land stammend und im Alter zwischen 18 und 45 Jahren” - so sieht rein statistisch der typische Eingebürgerte Bayerns 2015 aus. Nach wie vor entscheiden sich vor allem Europäer für den deutschen Pass. Wer aus einem EU-Staat ist, behält auch seine alte Staatsbürgerschaft bei.

Im Landkreis Aichach-Friedberg stammten 57 Eingebürgerte (89 Prozent) aus Europa. Weitere vier (sechs Prozent) hatten ihr Heimatland in Asien, um nur die beiden landesweit wichtigsten Herkunftskontinente zu nennen. Bezogen auf ganz Bayern stellten die Türken mit 1979 Eingebürgerten (Vorjahr: 2002) erneut die größte Gruppe, allerdings mit sinkender Tendenz, wie aus den Zahlen des Bayerischen Landesamt für Statistik hervorgeht. Dahinter folgten die Rumänen (947 Personen), die Polen (678) und Kroaten (595) sowie aus Staaten außerhalb der EU 656 Menschen aus der Ukraine, 507 aus dem Irak und 404 aus der Russischen Föderation.

Einbürgern lassen kann sich, wer ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat, wer den Einbürgerungstest bestanden hat und so seine Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland nachweisen kann, wer seit mindestens acht Jahren rechtmäßig im Land lebt, sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennt, keine Vorstrafen besitzt und seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann. Minderjährige Kinder können häufig gleich mit eingebürgert werden. Automatisch eingebürgert werden hier geborene Kinder.

Blickt man auf die vergangenen fünf Jahre, wollten in Aichach-Friedberg insgesamt 330 ausländische Bürger den deutschen Pass: Im Jahr 2011 waren es 50 Männer und Frauen, im Folgejahr 2012 stieg die Zahl auf 70 Einbürgerungen, ein Jahr später erhielten dann 81 ausländische Bürger einen deutschen Pass, im Jahr 2014 waren es 65 und im Jahr 2015 nun 64. Nur zum Vergleich: Im Jahr 2000 gab es im Wittelsbacher Land noch 177 Einbürgerungen im Jahr.


Von Nayra Weber
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